Ex-US-Präsident Weitere Geheimdokumente in Trumps Lagerraum entdeckt

Seit Monaten streitet Donald Trump mit den US-Behörden über den Umgang mit teils vertraulichen Unterlagen aus dem Weißen Haus. Nun sind weitere Papiere aufgetaucht – aber dieses Mal nicht in seiner Privatvilla.
Donald Trump (am 9. Oktober 2022)

Donald Trump (am 9. Oktober 2022)

Foto: Brian Snyder / REUTERS

Im Dauerdisput über Geheimpapiere aus seiner Amtszeit als US-Präsident könnte sich der Druck auf Donald Trump noch weiter erhöhen. Bei der Durchsuchung eines von Trump genutzten Lagerraums in West Palm Beach (Bundesstaat Florida) sind Medienberichten zufolge mindestens zwei weitere Geheimdokumente gefunden worden.

Ein von Trump selbst engagiertes Team habe die Entdeckung gemacht, berichteten die »Washington Post«  und der US-Sender CNN am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Informanten. Die Dokumente, die nicht näher beschrieben wurden, seien der Bundespolizei FBI übergeben worden.

Die »Washington Post« zitiert einen anonymen Insider, der mit den Vorgängen vertraut ist: »In dem Lagerraum befanden sich Anzüge und Schwerter und Wrestling-Trophäen. Soweit ich weiß, war Trump nie selbst in dem Lagerraum. Ich schätze, niemand im Trump Tower weiß, was genau da eingelagert wurde.« Offenbar wurde auch keine Liste geführt, was alles in dem Raum aufbewahrt wird.

Trumps Team habe den Lagerraum im Rahmen einer größer angelegten Durchsuchung mehrerer Liegenschaften des Republikaners unter die Lupe genommen, hieß es weiter. Darunter befinden sich laut den US-Medien auch der Trump Tower in New York City und der Golfklub des Ex-Präsidenten in Bedminster, New Jersey. Dort seien aber nach bisherigem Stand keine weiteren heiklen Dokumente aufgetaucht.

Trump war zuvor zu einer Stellungnahme aufgefordert worden, ob er dem FBI alle als vertraulich, geheim oder streng geheim eingestuften Dokumente übergeben habe.

Juristischer Ärger könnte drohen

Hintergrund ist der seit Monaten anhaltende Streit über den Umgang mit Regierungsdokumenten: Das FBI durchsuchte am 8. August Trumps Privatanwesen Mar-a-Lago in Palm Beach (Florida) und beschlagnahmte dort unter anderem Dokumente mit den Vermerken »Geheim« und »Streng geheim« aus seiner Amtszeit. Davor hatte sich das Nationalarchiv – das für die Aufbewahrung von Präsidentenunterlagen zuständig ist – monatelang um Papiere von Trump bemüht.

Dadurch, dass der 76-Jährige die Papiere bei sich zu Hause lagerte, könnte er sich juristisch angreifbar gemacht haben. Bei den Ermittlungen geht es auch um den Vorwurf der Behinderung der Justiz.

Dass nun Dokumente an einem weiteren Ort außer Mar-a-Lago gefunden wurden, dürfte bei den Behörden neue Fragen aufkommen lassen.

jok/dpa
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