US-Präsident Trump "Es gibt keine Gründe, Spiele zu spielen"

Wird Donald Trump versuchen, sich vor Auszählung der Briefwahlstimmen zum Sieger zu erklären? "Fox News" hat ihn am Wahltag gefragt – und der Präsident wich einer klaren Antwort aus.
US-Präsident Donald Trump (am 2. November): Gibt sich siegessicher

US-Präsident Donald Trump (am 2. November): Gibt sich siegessicher

Foto: BRENDAN SMIALOWSKI / AFP

Die USA haben ein kompliziertes Wahlsystem – und die Corona-Pandemie macht es noch unübersichtlicher: Millionen US-Bürger haben zum Mittel der Briefwahl gegriffen, vor allem Anhänger von Joe Biden.

Experten halten es für möglich, dass das dazu führen könne, dass Donald Trump in der Nacht nach Auszählung der in Wahllokalen abgegebenen Stimmen besser dastehen könnte, als nach der nur zögerlich vonstatten gehenden Auszählung aller Stimmzettel, also auch jener der Briefwähler.

Würde er in einer solchen Situation versuchen, sich selbst vorzeitig zum Wahlsieger zu erklären – und damit Fakten zu schaffen, bevor alle Stimmen gezählt sind? Im Gespräch mit dem Sender Fox News hat der Präsident nun sehr ausweichend auf die Frage geantwortet, an welchem Punkt er denn gedenke, seinen Sieg zu erklären. "Dann, wenn es einen Sieg gibt. Ich denke, wir werden siegen", sagte Trump. Es gebe "keine Gründe, Spiele zu spielen". Was er damit genau meint, ließ der hörbar heisere Präsident offen (den Mitschnitt des Gesprächs finden Sie hier ).

Trump liegt in Umfragen sowohl landesweit als auch in mehreren "Swing States" hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden. Davon gab Trump sich unbeeindruckt und bezeichnete sie als "Unterdrückungs-Umfragen". Er wisse zwar nicht, "wie groß die Chancen (auf einen Sieg) sind. Aber ich denke, wir haben riesige Chancen". Der Präsident war in der Sendung telefonisch zugeschaltet.

Trump hat bereits vor der Wahl nicht zugesagt, ob er das Resultat akzeptieren wird. Trump behauptete auch bei "Fox and Friends" wieder, dass die starke Zunahme der Abstimmung per Briefwahl zu Wahlbetrug führen könnte. Das ist zweifelsfrei widerlegt. Traditionell stimmen Briefwähler jedoch eher für die demokratischen Bewerber.

Die offizielle Bekanntgabe der Resultate kann sich möglicherweise hinziehen, da es in vielen US-Bundesstaaten Tage dauern kann, bis die Stimmen der Briefwähler und jener, die am Early Voting teilgenommen haben, gezählt sind.

beb/bbr/dpa
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