Medienberichte Johnson will Coronamaßnahmen in England offenbar um vier Wochen verlängern

Britischer Premier Johnson: Der »Tag der Freiheit« kommt wohl erst vier Wochen später
Foto: Frank Augstein / APDer 21. Juni sollte in England eigentlich ein Festtag werden: Nach Plänen des britischen Premiers Boris Johnson sollten am »Tag der Freiheit« alle noch geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Doch daraus wird wohl nichts.
Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, sollen die Maßnahmen nun vorerst um weitere vier Wochen verlängert werden. Hintergrund ist die sich rasant ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus. Mit einer offiziellen Ankündigung des Regierungschefs wurde am Abend gerechnet.
Wie die BBC berichtet, hat sich das Kabinett bereits vom Plan der Lockerungen in der kommenden Woche verabschiedet. Die Kapazitätsbegrenzungen für Sportveranstaltungen, Pubs und Kinos könnten demnach weiter bestehen bleiben. Nachtklubs dürfen wohl weiter nicht öffnen. Laut »Guardian« scheint zumindest eine kleine Lockerung möglich: Die bisher geltende Obergrenze von 30 Gästen bei Hochzeiten könnte hochgesetzt werden. Als neues Datum für das Ende der Coronamaßnahmen ist den Berichten zufolge nun der 19. Juli im Gespräch.
Geschäfte und Gastronomie haben in England bereits seit Wochen wieder geöffnet. Die anderen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland haben eigene Coronaregeln, die sich jedoch nur geringfügig von denen in England unterscheiden.
Obwohl die britische Impfkampagne weit vorangeschritten ist und bereits mehr als 56 Prozent der Erwachsenen voll geimpft sind, hat die Delta-Variante die Infektionszahlen im Land wieder in die Höhe schnellen lassen. Nachdem wochenlang nur sehr wenig Neuinfektionen gezählt wurden, liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun wieder bei knapp 65. Der Wert spiegelt die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche wieder.
Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus ist nach Angaben der britischen Regierung um 40 Prozent ansteckender als die in Großbritannien weitverbreitete Alpha-Variante. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien aufgetretenen Variante besorgt gezeigt.