Bürgerkrieg in Äthiopien Eritrea zieht erste Truppen aus Tigray-Provinz zurück

Zwei Jahre lang wurde erbittert um die äthiopische Region Tigray gekämpft. Nun herrscht ein – fragiler – Frieden zwischen der Zentralregierung und den Aufständischen. Und auch das Nachbarland Eritrea zieht sich wohl zurück.
Ein Panzer in Tigray

Ein Panzer in Tigray

Foto: YASUYOSHI CHIBA / AFP

Die USA haben den Rückzug eritreischer Streitkräfte aus der nordäthiopischen Konfliktregion Tigray begrüßt. Diese Entwicklung sei nach dem Friedensabkommen zwischen der äthiopischen Regierung und der Rebellenorganisation TPLF »der Schlüssel zur Sicherung eines dauerhaften Friedens in Nordäthiopien«, sagte US-Außenminister Antony Blinken nach Angaben seines Ministeriums bei einem Telefonat mit dem äthiopischen Regierungschef Abiy Ahmed.

Blinken bekräftigte den Angaben zufolge das US-Engagement bei der Unterstützung des Friedensprozesses in Äthiopien. Zugleich forderte er, dass Beobachter der Menschenrechtslage Zugang zu Tigray erhalten sollten, wie Ministeriumssprecher Ned Price mitteilte.

Augenzeugen berichteten von einem eritreischen Truppenabzug aus Tigray. Allerdings blieb unklar, ob es sich um den Beginn eines vollständigen Abzugs handelte, oder einige eritreische Truppen in der Region bleiben sollen. Eine offizielle Erklärung aus dem Nachbarland Äthiopiens zu den Truppenbewegungen lag zunächst nicht vor.

Die zweijährigen Kämpfe in Tigray waren im November durch einen von der Afrikanischen Union (AU) vermittelten Waffenstillstand beendet worden. Rund eine halbe Million Menschen wurden Schätzungen zufolge in dem Konflikt getötet, mindestens zwei Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

Das benachbarte Eritrea hatte die äthiopische Armee bei den Kämpfen in Tigray unterstützt. Nun berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP von dem Abzug einer großen Zahl eritreischer Soldaten aus zwei Städten in Tigray. Wohin sie sich bewegten, war zunächst unklar.

Bei der Unterzeichnung des Friedensabkommens am 2. November war kein Vertreter Eritreas anwesend gewesen. Die USA und Menschenrechtsorganisationen warfen Eritrea vor, einige der brutalsten Übergriffe in dem Konflikt begangen zu haben.

dop/AFP

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