Diese Leere ist nicht normal in der Hauptstadt von Tonga.
Marian Kupu, Journalistin:
»Ich stehe an der Kreuzung zwischen Wellington-Straße und Eisenbahnstraße. Normalerweise würde hier Auto an Auto stehen, Mensch an Mensch. Aber wie man sieht, sind alle Läden geschlossen. Alles ist geschlossen. Taxistände, Läden, Supermärkte, alles zu. Nuku’alofa ist eine Geisterstadt.«
Einen Lockdown sind sie auf Tonga nicht gewohnt. Bislang kam das Land mit nur einem einzigen Coronafall durch die Pandemie. Gleich im März 2020 hatte die Regierung die Grenzen geschlossen. Das Königreich schottete sich ab, für die Einheimischen auf ihren fast 170 Inseln lief das Leben fast so weiter wie bisher.
(Vulkanausbruch)
Dann brach Mitte Januar der Unterwasservulkan Hunga Tonga aus. Und mit ihm die Angst, dass ausländische Katastrophenhelfer das Coronavirus einschleppen könnten. Und genauso scheint es jetzt gekommen zu sein.
Fe’iloakitau Tevi, Stabs-Chef im Außenministerium:
»Zwei Katastrophen haben Tonga getroffen. Zum ersten der Vulkanausbruch. Zum zweiten die Entdeckung positiver Covid-Fälle.«
Zuerst seien zwei Hafenarbeiter positiv getestet worden. Sie hatten geholfen, Hilfsgüter von Schiffen zu laden. Inzwischen gab es weitere positive Tests. Wie es genau zu den Übertragungen kam, ist unklar. Eigentlich sollten alle Hilfslieferungen kontaktlos übergeben werden.
Fe’iloakitau Tevi, Stabs-Chef im Außenministerium:
»Wir müssen jetzt versuchen, sauber nachzuverfolgen, wer alles Kontakt mit den ersten beiden positiven Fällen hatte.«
So lange sollen die Einwohner möglichst in ihren Häusern bleiben. Fürs erste ist auch der Boots- und Flugverkehr zwischen den Inseln eingestellt. Die Regierung will die Lage alle 48 Stunden neu bewerten.