Ausgang völlig offen Parlamentswahl in Finnland hat begonnen

Schafft es die amtierende Regierungschefin Sanna Marin erneut ins Amt? Diese Frage werden die Finnen heute beantworten. In Umfragen war die Konkurrenz zuletzt stark.
Premierministerin Marin

Premierministerin Marin

Foto: Stephanie Lecocq / EPA

Im Bald-Nato-Land Finnland hat am Sonntagmorgen die Parlamentswahl mit völlig offenem Ausgang begonnen. In Umfragen lagen vorab drei Parteien nahezu gleichauf: Die konservative Nationale Sammlungspartei des früheren Finanzministers Petteri Orpo ging als leichte Favoritin in den Wahlsonntag. Umfragen sahen sie zuletzt nur minimal vor der rechtspopulistischen Partei Die Finnen und den Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Sanna Marin.

Noch bis 20 Uhr Ortszeit sind die Wahllokale im nördlichsten Land der EU geöffnet. Unmittelbar danach dürfte ein erster Trend basierend auf vorzeitig abgegebenen Stimmen veröffentlicht werden. Ein vorläufiges Endergebnis könnte gegen Mitternacht in der Nacht zum Montag feststehen.

Die 37 Jahre alte Marin ist seit Ende 2019 finnische Regierungschefin. Sie führt eine aus fünf Parteien bestehende Mitte-links-Koalition an. Bei ihrem Amtsantritt war sie die jüngste Regierungschefin der Welt. Schon damals gingen die Sozialdemokraten nur äußerst knapp als stärkste Kraft aus den Parlamentswahlen hervor.

Wer am Ende stärkste Kraft wird, war vor dem Wahlsonntag völlig offen: Orpos Konservative kamen in der letzten Vor-Wahl-Umfrage des finnischen Rundfunksenders Yle auf 19,8 Prozent der Stimmen, die Finnen-Partei um ihre Vorsitzende Riikka Purra auf 19,5 Prozent und Marins Sozialdemokraten auf 18,7 Prozent.

Der Chef oder die Chefin der Partei mit den meisten Stimmen erhält in Finnland traditionell als Erstes die Chance, eine neue Regierung zu bilden. Es wird jedoch mit langen und zähen Koalitionsverhandlungen gerechnet, da mehrere Parteien eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten ausgeschlossen haben. Für eine Mehrheit dürfte der Wahlsieger auf eine weitere der großen Parteien sowie mindestens eine der mittelgroßen und kleineren Parteien angewiesen sein.

lmd/dpa

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