Ohnehin klare Mehrheit der Bevölkerung dafür Finnlands Präsident hält Referendum für Nato-Beitritt nicht für notwendig

Bevor Russland die Ukraine überfiel, waren die Finnen uneins über einen Beitritt zur Nato gewesen. Jetzt sind sie mehrheitlich dafür – doch Finnlands Präsident Sauli Niinistö nennt trotzdem eine Bedingung.
Sauli Niinistö, Präsident von Finnland, am 15. März 2022 in 10 Downing Street, dem Sitz der britischen Regierung

Sauli Niinistö, Präsident von Finnland, am 15. März 2022 in 10 Downing Street, dem Sitz der britischen Regierung

Foto: Matt Dunham / dpa

Finnlands Präsident Sauli Niinistö sieht für einen Nato-Beitritt seines Landes keine Notwendigkeit mehr zu einem Referendum oder einer offiziellen Meinungsumfrage. Es sei bereits klar, dass die Bevölkerung mehrheitlich hinter einem Beitritt des Landes zu dem Verteidigungsbündnis stehe, sagte Niinistö im Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender Yle. Bis Ende vergangenen Jahres habe er dazu eine andere Meinung gehabt, doch das habe sich inzwischen geändert, so der Staatschef des Landes.

Niinistö betonte aber, es sei wichtig, dass sich Finnland in dieser Frage mit Schweden abstimme und die beiden Länder zu demselben Schluss kämen. Er habe sich dazu bereits mehrfach mit der schwedischen Premierministerin Magdalena Andersson beraten, weitere Gespräche stünden an.

Niinistö selbst hat bislang keine klare Position in der Frage zu einer Nato-Mitgliedschaft Finnlands bezogen. Jüngsten Umfragen zufolge sprechen sich inzwischen aber bis zu 62 Prozent der Finnen für einen Nato-Beitritt ihres Landes aus. Auch in Schweden ist eine Debatte darüber entbrannt. Die dortige Regierung ist aber bislang noch gegen eine Mitgliedschaft.

Finnland und Schweden sind bislang keine Nato-Mitglieder, allerdings enge Partner der Militärallianz. Finnland grenzt auf 1300 Kilometern Länge an Russland und ist somit das EU-Land mit der längsten Grenze zu dem Riesenreich.

jso/dpa
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