Flugobjekte über Japan Regierung in Tokio geht von chinesischer Spionage aus

Dreimal flogen unbekannte Flugobjekte in den vergangenen drei Jahren über Japan. Die Regierung in Tokio beschuldigt Peking der Spionage mit Ballons – und fordert Aufklärung. China spricht von Verleumdung.
Mutmaßlicher Spionageballon aus China über Japan (Foto vom 17. Juni 2020)

Mutmaßlicher Spionageballon aus China über Japan (Foto vom 17. Juni 2020)

Foto: Kyodo / IMAGO

Japan beschuldigt China, seinen Luftraum mit Spionageballons verletzt zu haben. Laut dem japanischen Verteidigungsministerium durchquerten in den vergangenen drei Jahren unbekannte Flugobjekte den japanischen Luftraum: im November 2019, im Juni 2020 sowie im September 2021.

Die Ermittlungen seien zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich »mit hoher Wahrscheinlichkeit um unbemannte Aufklärungsballons« gehandelt habe, teilte das Ministerium mit. Die Regierung in Tokio forderte die chinesische Regierung nun auf, »die Fakten zu bestätigen« und sicherzustellen, dass sich solche Vorfälle »in Zukunft nicht wiederholen«. Verletzungen des japanischen Luftraums durch ausländische Spionageballons seien »vollkommen inakzeptabel«.

China wurde vor wenigen Wochen schon einmal der Spionage beschuldigt, als ein unbekanntes Flugobjekt an der US-Küste in North Carolina auftauchte. Die Regierung in Washington ließ den Ballon am 4. Februar abschießen. China zeigte sich empört über die Vorwürfe.

Peking zeigt sich empört über japanischen Spionage-Vorwurf

Die Reaktion wiederholt sich nun. »Japan erhebt unbegründete Anschuldigungen und verleumdet China ohne schlüssige Beweise«, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. »Dagegen wehren wir uns entschieden.«

Medienberichten zufolge erwägt die Regierung in Tokio, die Vorschriften für den Abschuss von unbekannten Flugobjekten zu lockern, die ohne Erlaubnis in den japanischen Luftraum eindringen. Derzeit dürfen Waffen in solchen Fällen nur eingesetzt werden, wenn eine unmittelbare Gefährdung vorliegt, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

ssi/AFP
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