Eva Kailis Lebensgefährte Verdächtiger in EU-Korruptionsskandal legt laut Medienberichten Geständnis ab

Francesco Giorgi soll seine Beteiligung an dem mutmaßlichen Korruptionsskandal in der EU zugegeben haben. Offenbar belastet er auch einen ehemaligen Europaabgeordneten schwer.
Eva Kaili mit ihrem Lebensgefährten Francesco Giorgi: Ermittlungen wegen mutmaßlicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland

Eva Kaili mit ihrem Lebensgefährten Francesco Giorgi: Ermittlungen wegen mutmaßlicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland

Foto: Eurokinissi / AFP

Im Korruptionsskandal um das Europaparlament soll einer der Verdächtigen, Francesco Giorgi, Medienberichten zufolge ein Geständnis abgelegt haben.

Der Lebensgefährte der abgesetzten Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili , habe zugegeben, Teil einer Organisation gewesen zu sein, die von Katar und Marokko benutzt worden sei, um sich in europäische Angelegenheiten einzumischen, berichten die belgische Zeitung »Le Soir«  und die italienische Zeitung »La Repubblica«  unter Berufung auf Ermittlungsdokumente.

Giorgi, bislang Assistent im Büro eines italienischen EU-Parlamentariers, beschuldigt den Berichten zufolge den ehemaligen Europaabgeordneten Pier Antonio Panzeri aus Italien, Kopf der mutmaßlichen Organisation gewesen zu sein. Seine eigene Rolle sei gewesen, Bargeld zu verwalten, heißt es den Berichten zufolge weiter in der Aussage. Giorgi sagte demnach weiter, dass zwei Abgeordnete von Panzeri Geld erhalten hätten. Panzeris Anwalt antwortete auf »Le Soir«-Anfrage, er verfüge nicht über diese Informationen.

Die belgische Justiz ermittelt wegen mutmaßlicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland im Umfeld des Europaparlaments. Seit Freitag wurden sechs Verdächtige festgenommen, von denen zwei mittlerweile wieder frei sind. Der Termin der Haftprüfung von Eva Kaili wurde auf nächste Woche verschoben.

Wer ist Antonio Panzeri?

Antonio Panzeri, ehemaliger EU-Abgeordneter aus Italien, soll nach Erkenntnissen der Ermittler eine zentrale Rolle in dem Skandal spielen. In der Wohnung des 67-Jährigen wurden 600.000 Euro in bar gefunden, die bisher größte bei den Durchsuchungen entdeckte Summe.

In internen Ermittlungsdokumenten, die dem SPIEGEL vorliegen, wird Panzeri vorgeworfen, gegen Bezahlung nicht nur zugunsten Katars Europaabgeordnete beeinflusst zu haben – sondern auch zugunsten Marokkos.

ptz/dpa
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