Wegen Protesten gegen die Rentenreform Frankreichbesuch von König Charles III. verschoben

König Charles III.: Vorerst kein Frankreichbesuch wegen anhaltender Proteste
Foto: Ian Vogler / APWegen der Rentenproteste ist der geplante dreitägige Frankreichbesuch des britischen Königs Charles III. verschoben. Diese Entscheidung sei nach einem Telefonat von Präsident Emmanuel Macron und König Charles gefallen, teilte der Élysée am Freitag mit. Grund sei die Ankündigung eines erneuten Protesttages gegen die Rentenreform am Dienstag.
Das Büro des britischen Premierministers Rishi Sunak teilte mit, der Besuch sei auf Wunsch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron verschoben worden. Nachdem dieser übermittelt worden sei, habe man mit Zustimmung aller Beteiligten die Entscheidung getroffen.
Der Monarch sollte ursprünglich am Sonntag in Frankreich eintreffen. In dem Land kommt es aktuell verstärkt zu Protesten und Streiks wegen Macrons Rentenreform. Teils werden diese von Ausschreitungen begleitet.
Charles III. solle später in Frankreich empfangen werden, »unter Bedingungen, die unserer Freundschaft entsprechen«, teilte der Élysée weiter mit. Macron hatte Charles III. unter anderem zu einem Staatsbankett in das Schloss von Versailles einladen wollen. Dies war von Gegnern der Rentenreform angesichts der sozialen Krise als unangemessen kritisiert worden. Geplant war außerdem eine Bahnfahrt nach Bordeaux, wo der König mit Biowinzern zusammentreffen wollte. Dort hatten Demonstranten in der Nacht zum Freitag das Portal des Rathauses in Brand gesetzt.
Ils ont foutu le feu a la mairie a Bordeaux ... pic.twitter.com/o7UF1c89KJ
— Bookee (@Bookee0) March 23, 2023
Die Proteste gegen die Rentenreform sind seit der Verabschiedung des Gesetzes mithilfe eines Verfassungskniffs immer radikaler geworden. Bei Ausschreitungen wurden Hunderte von Sicherheitskräften verletzt.
Auswirkungen auf Deutschlandbesuch unklar
Der König soll mit seiner Frau Camilla vom 29. bis 31. März nach Deutschland kommen. Ob die Absage des Besuchs in Frankreich möglicherweise Auswirkungen auf diese Reisepläne haben könnte, ist bislang unklar. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf eine anonyme Quelle im Buckingham-Palast, der Trip nach Deutschland solle wie geplant stattfinden.