Präsidentschaftskandidat in Frankreich Acht Frauen werfen Zemmour Übergriffe vor

Frankreichs rechtsextremer Präsidentschaftskandidat Éric Zemmour
Foto: JOHANNA GERON / REUTERSDer Skandal um mögliche sexuelle Übergriffe des rechtsradikalen Kandidaten bei der französischen Präsidentschaftswahl, Éric Zemmour, weitet sich aus. In einem Video der französischen Onlinezeitung »Mediapart« berichten acht Frauen, von Zemmour sexuell belästigt oder bedrängt worden zu sein.
Den Angaben zufolge haben sich die Vorfälle zwischen 1999 und 2019 ereignet, während Zemmour noch als Journalist tätig war. Zwei mutmaßliche Betroffene erzählen in dem Video, dass sie während eines Praktikums bei der Zeitung »Le Figaro« von den Annäherungsversuchen betroffen waren. Der heutige Kandidat der rechtsextremen Partei Reconquête! war von 1986 bis 2013 für die konservative Zeitung tätig gewesen.
Sexueller Übergriff im Fahrstuhl
Eine weitere Frau berichtet, dass Zemmour sie in einem Fahrstuhl im Redaktionsgebäude der Zeitung bedrängt habe. »Er packt mich mit seinen Händen, hält mich an der Fahrstuhlwand fest und küsst mich mit Gewalt auf den Mund«, erzählt sie im Video von »Mediapart«.
»In der Welt dieser Leute bedient man sich. Und an jenem Tag hat er sich bedient. Ich war da und er bediente sich«, klagt eine andere Frau in einer Kurzfassung des Videos, die bei YouTube verfügbar ist. »Für ihn sind Frauen Untermenschen, Objekte«, fügt sie hinzu. In einem Artikel von »Mediapart« steht, Zemmour gebe selbst an, der Kandidat zu sein, »der heute am besten Frauen verteidigt«.
Vorwürfe schon seit vergangenem Jahr
Berichte über sexuelle Vorwürfe gegen Zemmour gab es bereits im vergangenen Jahr. Durch die Recherche von »Mediapart« erhärten sich diese nun.
Am 10. April findet in Frankreich die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt. Mit seinen rassistischen und häufig islamophoben Aussagen positioniert sich Zemmour im politischen Spektrum rechts von Marine Le Pen, der Kandidatin von Rassemblement National (RN).