Kampf gegen »alltägliche Ungerechtigkeit« Frankreich will jungen Frauen Periodenprodukte bezahlen

Die französische Premierministerin Borne sagt der »Periodenarmut« den Kampf an. Bald können sich Frauen unter 25 die Kosten für wiederverwendbare Artikel wie Menstruationstassen oder Periodenunterwäsche erstatten lassen.
Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne

Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne

Foto: IMAGO/Federico Pestellini / IMAGO/PanoramiC

Junge Frauen bis zum Alter von 25 sollen in Frankreich künftig die Kosten für wiederverwendbare Periodenprodukte von der Sozialversicherung erstattet bekommen. Die Regelung soll zum nächsten Jahr greifen, kündigte Premierministerin Élisabeth Borne an. »Periodenarmut« treffe zu viele Frauen, schrieb Borne auf Twitter . Sie sei eine »alltägliche Ungerechtigkeit«.

Es geht bei dem Vorhaben ausdrücklich nicht um Wegwerfprodukte, sondern um solche, die sich mehrmals benutzen lassen. Menstruationstassen, Periodenunterwäsche, Stoffbinden oder Menstruationsschwämme können nach der Benutzung gereinigt und dann erneut verwendet werden. Ob die geplante Regelung auch trans Menschen und nicht binäre Menschen einschließt, wurde zunächst nicht bekannt.

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Bereits vor zwei Jahren hatte die damalige Hochschulministerin Frédérique Vidal kostenlose Menstruationsprodukte an Universitäten angekündigt. Dazu sollten Spender beim Gesundheitsservice an den Universitäten und in Wohnheimen des Studierendenwerks aufgestellt werden.

Wie die Regierung am Dienstag mitteilte, werde sie außerdem Gemeinden und Einrichtungen beim Aufstellen solcher Spender unterstützen. Die Hilfen für Vereine, die Spender aufstellten, würden bis 2027 verdoppelt, damit diese 30 bis 40 Prozent der von Frauen in prekären Lebenslagen benötigten wiederverwendbaren Periodenprodukte kaufen und verteilen könnten.

In Schottland sind Menstruationsartikel seit 2022 in öffentlichen Gebäuden kostenlos. Die Stadt Düsseldorf will dem Vorbild folgen und an weiterführenden Schulen Automaten mit Menstruationsartikeln aufstellen. Die kostenlose Ausgabe war zuvor an 13 Schulen getestet und als positiv bewertet worden.

mgo/dpa
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