Vor G20-Gipfel in Rom Polizei räumt Blockade von Klima-Aktivisten

Demonstrierende vor Beginn des G20-Gipfels in Rom
Foto: MARIA GIULIA TROMBINI / REUTERSVor Beginn des G20-Gipfels in Rom hat die Polizei eine Blockade einiger Dutzend Klimaaktivist:innen geräumt. Die Demonstrierenden hatten sich am Samstagmorgen auf die Fahrbahn einer mehrspurigen Straße in der Nähe des italienischen Umweltministeriums gesetzt, wie die Polizei auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Die Straße führt zum Veranstaltungsort des Gipfeltreffens im Stadtteil Eur im Süden der italienischen Hauptstadt.
Auf Fotos und Videos war zu sehen, wie Polizist:innen, ausgerüstet mit Helmen und Schildern, Demonstrierende wegtrugen. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa riefen die Aktivist:innen: »Se non cambierà bloccheremo la città«, auf Deutsch: »Wenn sich nichts ändert, blockieren wir die Stadt.«
Für den Nachmittag werden in Rom zwei weitere Demonstrationen erwartet. Die Kommunistische Partei will sich an der Piazza di San Giovanni in Laterno östlich des Kolosseums versammeln. Wenig später wollen Klimaaktivist:innen in Richtung des historischen Zentrums ziehen. Es wird mit mehreren Tausend Teilnehmenden gerechnet.
G20-Gipfel erstmals wieder in Präsenz
Beim G20-Gipfel in Rom kommen die Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Wirtschaftsmächte zusammen. Es ist eines der ersten großen globalen Gipfeltreffen seit Ausbruch der Coronapandemie, bei dem die Politikerinnen und Politiker wieder persönlich zusammenkommen. US-Präsident Joe Biden ist zum ersten Mal dabei, Bundeskanzlerin Angela Merkel zum letzten Mal. Sie wird von ihrem Finanzminister und möglichen Nachfolger Olaf Scholz begleitet.
»Der Gipfel in Rom bedeutet die Rückkehr zum Multilateralismus«, sagte Mario Draghi, seit Februar italienischer Ministerpräsident und aktuell Vorsitzender des Gremiums, am Mittwoch. Er folge auf »dunkle Jahren des Isolationismus und der durch die Gesundheitskrise bedingten Einsamkeit«. Zu den Hauptthemen des Gipfels wird unmittelbar vor der Weltklimakonferenz in Glasgow der Kampf gegen die Erderwärmung gehören, außerdem die Bekämpfung der Coronapandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen.