Angeblich Geld für todkranken Hund veruntreut FBI ermittelt offenbar gegen Republikaner George Santos

Der Druck auf George Santos wächst: Nun läuft laut Medienberichten bei der US-Bundespolizei ein Verfahren gegen den republikanischen Politiker. Es geht um Tausende US-Dollar, die einen kranken Hund hätten retten sollen.
George Santos (am 25. Januar)

George Santos (am 25. Januar)

Foto: Michael Reynolds / EPA

Kaum ein Tag vergeht derzeit ohne neue Enthüllungen im Fall George Santos. In die Affäre um den republikanischen Abgeordneten, der wegen seines gefälschten Lebenslaufes unter Druck steht, hat sich nun auch das FBI eingeschaltet.

Die Ermittler gehen nach übereinstimmenden Berichten mehrerer US-Medien Vorwürfen nach, wonach Santos Geld veruntreut haben soll, das er für den kranken Hund eines Marine-Veteranen im Internet gesammelt hatte. Der Veteran, Richard Osthoff, habe US-Medien gesagt, er habe dem FBI Informationen übergeben, die in Bezug zu dem Geld stünden. Darunter seien etwa auch Textnachrichten gewesen, die Osthoff mit Santos ausgetauscht habe.

Es geht um rund 3000 Dollar (knapp 2800 Euro), die Santos 2016 für den damals obdachlosen Osthoff online gesammelt habe, um damit eine lebensrettende Operation für dessen todkranken Hund zu bezahlen. Den Vorwürfen zufolge soll sich Santos aber mit dem Geld aus dem Staub gemacht haben, statt es an Osthoff zu übergeben.

Der Druck auf Santos nimmt immer mehr zu, seit bekannt wurde, dass der 34-Jährige zahlreiche Angaben in seinem Lebenslauf erfunden hatte. So behauptete er etwa, ein »erfahrener Investor an der Wall Street« gewesen zu sein. Die »New York Times« fand heraus, dass Santos nie bei den genannten Unternehmen beschäftigt war. Auch seinen Universitätsabschluss konnte die Zeitung nicht verifizieren.

Politiker will Posten in Ausschüssen aufgeben

Santos wurde zudem vorgeworfen, er habe die Öffentlichkeit über seine Familiengeschichte und einen angeblichen jüdischen Hintergrund getäuscht. In einem Interview räumte der Republikaner ein, er habe seinen Lebenslauf »beschönigt«.

Santos war bei den Kongresswahlen im November erstmals ins Parlament gewählt worden. Kurz danach rückten die vielen Unstimmigkeiten in seiner Vita in den Fokus. Diese hielten seine Partei allerdings nicht davon ab, ihn in den Kongress einziehen zu lassen. Inzwischen gibt es auch aus den republikanischen Reihen deutliche Kritik an Santos – die Führung hält sich dabei allerdings noch auffallend zurück.

Am Montag berichteten Medien, dass Santos seine beiden Ausschussposten im Repräsentantenhaus aufgeben wolle. Nach jüngsten Umfragen finden 78 Prozent der Wähler in seinem New Yorker Wahlkreis, dass Santos zurücktreten solle. Der schloss einen Rücktritt bisher aus.

jok/dpa
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