Geständnis statt Prozess Skandal-Republikaner Santos gibt Betrug in Brasilien zu

Der republikanische Hochstapler George Santos ist für eins berühmt-berüchtigt: seine haarsträubenden Lügen. Das FBI ermittelt bereits gegen ihn. Nun hat er sich in einem Betrugsfall in Brasilien schuldig bekannt.
US-Abgeordneter George Santos (im Januar): Übereinkunft mit der zuständigen Staatsanwaltschaft

US-Abgeordneter George Santos (im Januar): Übereinkunft mit der zuständigen Staatsanwaltschaft

Foto: Andrew Harnik / dpa

Der skandalumwitterte republikanische US-Abgeordnete George Santos hat einem Medienbericht zufolge seine Schuld in einem Betrugsfall in Brasilien zugegeben. Santos bekenne sich in einer Übereinkunft mit der zuständigen Staatsanwaltschaft schuldig, einen Verwaltungsbeamten in Rio de Janeiro im Jahr 2008 um 1300 US-Dollar (umgerechnet knapp 1200 Euro) betrogen zu haben, berichtete der Sender CNN  unter Berufung auf ein Memo der Staatsanwaltschaft.

Als Gegenzug für das Geständnis und die Entschädigung des Opfers bleibe Santos ein Prozess erspart, hieß es. Im Dezember hatte Santos der Zeitung »New York Post« noch gesagt, er habe sich in keinem Land der Welt strafbar gemacht.

Santos steht schon seit Längerem in der Kritik. Er hat große Teile seines Lebenslaufes nachweislich erfunden – unter anderem Angaben zu seinem beruflichen Werdegang und seiner Herkunft. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass das FBI gegen den Abgeordneten aus dem Bundesstaat New York wegen der mutmaßlichen Veruntreuung von Spendengeldern ermittelt.

Trotz wiederholter Rücktrittsforderungen hatte Santos einen solchen Schritt bisher ausgeschlossen. Er gab jedoch seine Posten in verschiedenen Ausschüssen auf. Santos wurde erst im November zu seiner ersten Amtszeit ins Repräsentantenhaus gewählt. Bei Umfragen Ende Januar fanden 78 Prozent der Wähler in seinem New Yorker Wahlkreis jedoch, dass Santos zurücktreten solle. Sollte er seinen Sitz räumen, könnten die Republikaner in Nachwahlen den in der jüngeren Vergangenheit eher demokratisch geprägten Wahlkreis verlieren. Damit würde die knappe Mehrheit von 222 zu 213 Stimmen, über die sie seit Januar im Repräsentantenhaus verfügen, noch kleiner werden.

jso/dpa
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