Vorfall im Golf von Oman Britische Marine gibt Entwarnung – mutmaßliche Schiffsentführung beendet

Patrouillenboot vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate: Angespannte Sicherheitslage
Foto: Jon Gambrell / APDie mutmaßliche Entführung eines Asphalttankers im Golf von Oman ist offenbar beendet. Wie die britische Marine mitteilte, sei der »Vorfall« nun »abgeschlossen«. Nähere Angaben machten die Streitkräfte zunächst nicht.
Die britische Warnzentrale für die Seefahrt (UKMTO) hatte am Dienstag zunächst eine Warnung wegen eines »Zwischenfalls« etwa 60 Seemeilen östlich des Emirats Fudschaira abgesetzt. Alle Schiffe in der Nähe sollten »extrem vorsichtig« sein, hieß es. Die UKMTO sprach kurz darauf in einer weiteren Warnung von einer »möglichen Entführung«.
Nun teilte die UKMTO via Twitter mit, die »Entermannschaft« habe das Schiff verlassen. »Das Schiff ist sicher«, hieß es weiter.
WARNING 001/AUG/2021 Update 002
— United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) (@UK_MTO) August 4, 2021
Category: Incident – Potential Hijack – Non Piracy
Description: Boarders have left the vessel. Vessel is safe. Incident completehttps://t.co/toURu6jSzg#MaritimeSecurity #marsec pic.twitter.com/IvC44GOiic
Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Experten berichtet, handelte es sich bei dem mutmaßlich gekaperten Schiff um die »Asphalt Princess«, einen unter der Flagge Panamas fahrenden Asphalttanker.
Die britische »Times« hatte am Dienstag unter Berufung auf Regierungsquellen berichtet, dass eine »Truppe« aus acht oder neun bewaffneten Männern die »Asphalt Princess« in ihre Gewalt gebracht habe. Die Regierung in London gehe davon aus, dass Iran oder mit dem Land verbündete Milizen für die Entführung verantwortlich seien. Iran hatte dies umgehend zurückgewiesen.
Weder das britische noch das US-Militär wollten laut AP nähere Details zu dem Vorfall bekanntgeben. Auch vom Eigner des Schiffes gibt es bislang keine Stellungnahme.
Schiffe gelangen über den Golf von Oman und die Straße von Hormus in den Persischen Golf. Die Route gilt als eine der wichtigsten Seeverbindungen des internationalen Handels.
Die Lage in der Region ist angespannt, immer wieder waren dort zuletzt Handelsschiffe angegriffen worden. Jüngst waren bei einem Drohnenangriff auf den Öltanker »Mercer Street« im Persischen Golf ein Brite und der rumänische Kapitän getötet worden. Großbritannien, Rumänien, Israel und die USA machen Iran für den Zwischenfall verantwortlich.