Flüchtlinge zwischen Griechenland und der Türkei Kind vor der Insel Lesbos ertrunken

Schlauchboot vor Lesbos: Griechenland hat das Asylrecht für einen Monat ausgesetzt
Foto:Michael Varaklas/ AP
In der Nähe der griechischen Insel Lesbos ist am Montagmorgen ein Kind ertrunken. Das teilte die griechische Küstenwache in einem Statement mit. Demnach habe die Küstenwache in griechischen Gewässern eine Rettungsaktion eingeleitet, nachdem 48 Migranten auf einem Boot in Seenot geraten seien. Zwei Kinder seien danach ins Krankenhaus gebracht worden. Eines sei bereits bewusstlos gewesen. Das andere Kind sei außer Gefahr.
Angaben der griechischen Küstenwache zufolge hätte ein Boot der türkischen Küstenwache die Migranten begleitet. In griechischen Gewässern hätten die Migranten das Boot dann selbst umgedreht, um gerettet zu werden. Die Küstenwache ist dann verpflichtet, die Menschen aufzunehmen und sie nach Griechenland zu bringen. Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden.
Am Montag sind bisher mehr als 300 Migranten und Flüchtlinge auf den griechischen Inseln in der Ostägäis angekommen. Die Türkei hält sie seit Donnerstagabend nicht mehr auf, wenn sie versuchen, europäischen Boden zu erreichen - offenbar, um die Europäische Union so unter Druck zu setzen.
Die Flüchtlingslager auf den Inseln, auch Hotspots genannt, sind seit Jahren überfüllt. Allein auf Lesbos leben im Camp Moria rund 20.000 Geflüchtete unter unmenschlichen Bedingungen. Auf Samos, Leros, Chios, Kos und Lesbos sind es zusammen mehr als 40.000. Auch an der türkisch-griechischen Landgrenze harren Tausende Migranten und Flüchtlinge aus. Die griechischen Behörden haben den Grenzübergang Kastanies geschlossen und setzen Tränengas ein. Die Regierung hat angekündigt, Migranten zurück in ihre Herkunftsländer zu schicken, falls sie die Grenze illegal übertreten. Die griechischen Behörden akzeptieren zudem für einen Monat keine Asylanträge mehr.