Medienbericht US-Ermittler sehen offenbar Beweise für Steuervergehen von Hunter Biden

Dem Sohn des US-Präsidenten könnte eine Anklage drohen: Laut »Washington Post« haben Ermittler Belege dafür, dass Hunter Biden sich beim Thema Steuern und Waffenkauf strafbar gemacht haben könnte.
Hunter Biden (hier im August 2020, als er per Video zum Parteitag der Demokraten zugeschaltet wurde)

Hunter Biden (hier im August 2020, als er per Video zum Parteitag der Demokraten zugeschaltet wurde)

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- / AFP

Amerikanische Ermittler haben einem Zeitungsbericht zufolge nach eigenen Angaben Beweise für Steuervergehen des Sohns von US-Präsident Joe Biden gefunden. Ein Staatsanwalt müsse nun entscheiden, ob es zu einer Anklage gegen Hunter Biden komme, berichtete die »Washington Post«  am Donnerstag. Demnach fanden die Ermittler nach eigenen Angaben auch Hinweise darauf, dass Hunter Biden im Zusammenhang mit dem Kauf einer Waffe 2018 falsche Angaben gemacht habe.

Der 52-jährige Hunter Biden hatte im Dezember 2020 erklärt, er sei darüber informiert worden, dass gegen ihn Ermittlungen wegen »Steuerangelegenheiten« liefen. Er habe sich nichts vorzuwerfen, betonte der Anwalt und Lobbyist. Die Ermittlungen werden von Bundesanwälten im Bundesstaat Delaware geleitet, wo die Familie Biden lebt.

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Im Präsidentschaftswahlkampf hatte Joe Bidens Vorgänger Donald Trump mit vermeintlichen Enthüllungen über Geschäftsaktivitäten von Hunter Biden in der Ukraine und in China für Wirbel gesorgt. Im Fokus stand dabei Hunter Bidens früheres hoch dotiertes Engagement beim ukrainischen Gasunternehmen Burisma. Sein Einstieg in den Verwaltungsrat des Konzerns im Jahr 2014 war umstritten, weil sein Vater damals Vizepräsident unter Präsident Barack Obama und dabei für die Ukrainepolitik der USA zuständig war.

Trump warf den Bidens deswegen immer wieder Korruption vor, was diese entschieden zurückwiesen. Auch eine Untersuchung von Trumps Republikanern im Senat fand keine Hinweise auf eine unangemessene Einflussnahme durch den früheren Vizepräsidenten.

Hunter Biden ist der zweite Sohn des Präsidenten. Sein älterer Bruder Beau war 2015 an den Folgen eines Gehirntumors gestorben.

Im April 2021 waren die Memoiren von Hunter Biden erschienen. Darin berichtet er unter anderem über seine Kämpfe mit Drogen- und Alkoholsucht sowie den Rückfall nach dem Tod seines Bruders. Zu seinen Geschäften in der Ukraine und China schrieb Hunter, er habe »nichts Unethisches« getan. Er habe bei den Geschäften kein schlechtes Urteilsvermögen bewiesen, so Biden. Und überhaupt: »Ich bin nie für irgendetwas angeklagt worden.«

aar/AFP
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