Angst vor Atombombe Experten entsetzt über Irans Abbau von Überwachungskameras

Das Regime in Teheran lässt Dutzende Kameras zur Überwachung von Nuklearanlagen abschalten. Im Westen wächst die Furcht vor dem Bau einer Atombombe. Der Außenminister der USA warnt vor einer weiteren »Isolation Irans«.
Iranische Nuklearanlage Buschehr

Iranische Nuklearanlage Buschehr

Foto: Atta Kenare / AFP

Frankreich, Großbritannien und Deutschland haben in einer gemeinsamen Erklärung das Verhalten der iranischen Regierung verurteilt und ihre Zweifel an der Wiederbelebung des Atomabkommens geäußert.

Seit März dieses Jahres läge eine tragfähige Vereinbarung vor, welche eine Rückkehr der USA in das Atomabkommen ermögliche und Iran dazu in die Lage versetze, seine Verpflichtungen wieder einzuhalten. Die Länder bedauerten in dem Statement, dass Iran seine diplomatische Möglichkeit bisher nicht genutzt habe, und forderten die iranische Regierung auf, dies umgehend zu tun.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wertete den von Iran angekündigten Abbau von 27 Überwachungskameras seiner Behörde als »fatalen Schlag« gegen die Bemühungen, das Abkommen von 2015 wiederzubeleben. Teheran reagierte mit dem Abbau der Kameras auf eine Resolution der IAEA, in der die Islamische Republik aufgefordert wird, bei der Überwachung enger mit der Uno-Behörde zusammenzuarbeiten und Antworten auf bestimmte Fragen zu geben.

Diese Zuspitzung gefährdet die seit Monaten in Wien laufenden indirekten Gespräche zwischen Iran, den USA und weiteren Staaten über eine Wiederbelebung des Abkommens. Die USA hatten die Vereinbarung 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump aufgekündigt und erneut Sanktionen gegen das Land verhängt. Daraufhin hielt sich Teheran seinerseits nicht mehr an alle Auflagen.

Blinken warnt vor Konsequenzen

Mit dem Atomabkommen soll verhindert werden, dass Iran Atomwaffen baut. Westliche Staaten warnen, das Land komme diesem Ziel immer näher. Die Regierung in Teheran dementiert solche Absichten.

US-Außenminister Antony Blinken warnte vor den Konsequenzen des iranischen Handelns für die Wiener Atomverhandlungen. »Das einzige Ergebnis eines solchen Weges wird die Vertiefung der Atomkrise und eine weitere wirtschaftliche und politische Isolation Irans sein«, erklärte er.

als/Reuters/AFP

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten