Mutmaßliche Drohnenangriffe Berichte über mehrere Explosionen in Iran

In Iran kam es Berichten zufolge in der Nacht zu mehreren schweren Explosionen. Teheran spricht von Drohnenangriffen auf eine Militäranlage.
Irans Präsident Ebrahim Raisi

Irans Präsident Ebrahim Raisi

Foto: IMAGO/Iranian Presidency / IMAGO/ZUMA Wire

In Iran soll es Berichten zufolge in der Nacht zu mehreren schweren Explosionen gekommen sein. Videos auf den sozialen Medien zeigen Explosionen und Brände an verschiedenen Orten des Landes. Teheran bestätigte, dass es in einer Militäranlage in der Großstadt Isfahan im Landeszentrum am späten Abend zu einer Explosion gekommen sei. Ziel der Attacke in der Nacht zu Sonntag sei ein Werkstattkomplex des Verteidigungsministeriums nördlich der Stadt Isfahan gewesen, teilte das Ministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna mit. Dabei soll es sich um Drohnenangriffe gehandelt haben.

Eine der Drohnen wurde demnach von der Luftabwehr zerstört, während zwei andere explodiert seien. Durch den Angriff wurden den Angaben geringfügige Schäden am Dach eines Gebäudes verursacht. Es sei aber niemand verletzt worden.

Weitere Explosionen wurden vonseiten Teherans bislang nicht offiziell bestätigt.

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Die Behörden machten keine näheren Angaben zu der betroffenen Militäranlage. Der Iran verfügt über mehrere Atomforschungsanlagen in der Region, darunter eine Anlage zur Umwandlung von Uran. Im April 2021 hatte Teheran angekündigt, dass am Standort Natans in der Provinz Isfahan die Produktion von auf 60 Prozent angereichertem Uran begonnen habe.

In den vergangenen Jahren hatte Teheran Israel mehrere verdeckte Aktionen auf iranischem Boden vorgeworfen, darunter die Tötung des Wissenschaftlers Mohsen Fachrisadeh. Der Kernphysiker war im November 2020 bei einem Attentat auf sein Auto nahe Teheran getötet worden. Fachrisadeh war wegen seiner Rolle im iranischen Atomprogramm mit US-Sanktionen belegt, als er getötet wurde. Israel hat sich nie zu der Tötung geäußert.

Die Verhandlungen über das Atomabkommen mit Iran stecken seit Monaten fest. Die Vereinbarung sollte das iranische Nuklearprogramm begrenzen und sicherstellen, dass das Land keine Atomwaffen baut. Ausgehandelt hatten es die USA, China, Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Iran.

Unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump stiegen die USA aber 2018 einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten neue Sanktionen gegen Teheran. Daraufhin zog sich auch der Iran schrittweise von seinen Verpflichtungen und aus dem Abkommen zurück und schränkte die Inspektionen seiner Anlagen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ein.

muk/AFP

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