Mysteriöse Umstände Iran meldet Tod von zwei Luftfahrtexperten

Vier Todesfälle in vier Wochen: In Iran sind die nächsten zwei Mitglieder der Revolutionsgarden gestorben. Israel ruft seine Bürger derweil aus der Türkei zurück – aus Angst vor iranischen Racheakten.
Iranische Revolutionswächter

Iranische Revolutionswächter

Foto: AFP

In Iran sind laut Berichten der Staatsmedien zwei Luft- und Raumfahrtexperten bei Einsätzen ums Leben gekommen. Ali Kamani, Mitglied der Luft- und Raumfahrtabteilung der iranischen Revolutionsgarden, sei bei einer Mission in der Stadt Chomein im Zentrum des Landes »den Märtyrertod gestorben«, meldete die Nachrichtenagentur Fars am Montag. Bei einem separaten Vorfall in der nordiranischen Provinz Semnan sei zudem der 33-jährige Luftfahrtexperte Mohammad Abdus gestorben.

Zu den Umständen der Todesfälle wurde zunächst nichts bekannt. Erst vor zwei Wochen war Ali Esmailsadeh, ein Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, laut Staatsmedienberichten bei einem Unfall in seinem Haus ums Leben gekommen. Die Al-Kuds-Brigaden sind eine Eliteeinheit der Revolutionsgarden und für Einsätze im Ausland zuständig.

Zuvor war am 22. Mai mit dem Oberst Sajjad Chodai ein ranghohes Mitglied der Revolutionsgarden bei einem Attentat in Teheran getötet worden. Laut einem Bericht der »New York Times« soll Israel hinter dem Attentat stecken. Chodai war, so iranische Staatsmedien, für die Al-Kuds-Brigaden in Syrien und dem Irak im Einsatz. Die iranischen Revolutionsgarden stehen auf der Terrorliste der USA.

Israel drängt eigene Bürger zu Abbruch von Türkei-Reisen

Derweil drängt Israel die eigenen Bürgerinnen und Bürger dazu, Istanbul in der Türkei zu meiden oder die Stadt zu verlassen, falls man sich dort schon aufhält. Hintergrund ist die Bedrohungslage durch Iran; das Regime könne versuchen, warnt der israelische Außenminister Yair Lapid, israelische Touristen zu töten oder zu entführen.

Er sprach von einem »enormen Aufwand« für die israelischen Sicherheitsbehörden in den vergangenen Wochen, um das Leben von Israelis zu retten. Lapid bedankte sich zudem bei der Türkei für die hilfreiche Zusammenarbeit. Weitere Details wurden nicht genannt.

Ein türkischer Sicherheitsbeamter sagte der Agentur »Reuters«, die Türkei hätte mehrere Verdächtige festgenommen, die wohl von der iranischen Revolutionsgarde ins Land geschickt worden seien.

»Wir rufen alle Israelis auf, nicht nach Istanbul zu fliegen. Auch nicht in die Türkei, wenn es keinen wichtigen Grund gibt«, sagte Lapid bei einem offiziellen Termin. Auch an Iran richtete der Außenminister eine Nachricht: »Wer auch immer Israel schadet, wird nicht damit davonkommen. Israels langer Arm wird sie bekommen, wo auch immer sie sich aufhalten mögen.«

czl/til/AFP/Reuters
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