Panne oder Anschlag? Irans Staatsmedien melden Explosion in Kraftwerk

Iran kämpft seit Wochen mit einer rätselhaften Serie von Feuern und Explosionen in Kraftwerken und Militäranlagen. Nun gab es laut Staatsagentur Irna eine Explosion in einem wichtigen Gaskraftwerk in Isfahan.
Feuer im Zentrifugenwerk: Das Satellitenbild zeigt den laut Staatsmedien "beachtlichen" Schaden an der Atomanlage in Natanz nach einem Großbrand (6. Juni)

Feuer im Zentrifugenwerk: Das Satellitenbild zeigt den laut Staatsmedien "beachtlichen" Schaden an der Atomanlage in Natanz nach einem Großbrand (6. Juni)

Foto: AP

Ursache soll ein Defekt in den alten und abgenutzten Stromtransformatoren gewesen sein: In Iran ist es in der Stadt Isfahan laut staatlicher Nachrichtenagentur Irna zu einer Explosion gekommen.

Der Manager der Anlage Islamabad sagte, es habe am frühen Sonntagmorgen eine Explosion und einen Brand gegeben. Bei der Explosion sei niemand verletzt worden. Sie habe keine Auswirkung auf die Stromversorgung Isfahans gehabt, zitiert Irna den Manager weiter.

Der Vorfall steht allerdings in einer Reihe merkwürdiger Explosionen und Feuer in wichtigen iranischen Kraftwerken und Militäreinrichtungen in der jüngeren Zeit. (Lesen Sie hier mehr über die Serie sonderbarer Vorfälle.)

Unklar ist, ob es sich um einen Unfall oder doch um einen Anschlag handelt. Iran gab zu den früheren Vorfällen stets an, es habe sich um Pannen oder Unglücke gehandelt. Vermutet wird aber auch, dass es sich um eine neue Eskalation zwischen Israel und Iran im Atomstreit um das iranische Nuklearprogramm handeln könnte.

Es brannte und knallte in einer Klinik, in Industrie- und Atomanlagen

Das internationale Atomabkommen - das eine atomare Bewaffnung Irans verhindern soll und aus dem die USA ausgestiegen sind - steht angesichts von zwei Deadlines im August und Oktober vor dem endgültigen Aus.

Zuletzt waren eine Raketenproduktionsstätte in Khojir und eine Atomanlage in Natanz von Feuern und Explosionen betroffen. Zudem traf es das Militärlager Parchin im Osten Teherans, eine Klinik im Norden der Hauptstadt, eine Fabrik in einem Teheraner Vorort und einen Petrochemiekomplex im Südwestiran.

Vor gut einer Woche kam es zu lauten Detonationen im Westen Teherans, denen ein Stromausfall in Teilen der Hauptstadt folgte.

cht/dpa/Reuters
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