Militärübung am Persischen Golf Irans Revolutionswächter testen mehrere Raketen

Raketentest in Iran im Januar
Foto: IRGC / ZUMA Wire / IMAGOIsrael und Iran sind seit Jahrzehnten Erzfeinde. In den vergangenen Wochen haben die Spannungen zwischen den Staaten aber nochmals an Intensität gewonnen.
Nach einem Manöver an einem Atomkraftwerk haben die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) nun bei einer Militärübung am Persischen Golf ballistische Raketen erprobt. Nach Angaben des IRGC-Webportals waren alle durchgeführten Raketentests erfolgreich.
Die Militärübungen sollen laut IRGC die Einsatzbereitschaft der iranischen Truppen sowie die Effizienz der Raketen und Abwehrsysteme bei einem eventuellen Angriff testen, insbesondere seitens Israel. Details zu den abgefeuerten Raketen wurden nicht angegeben.
Raketen können laut Iran Ziele in Israel erreichen
»Die Nutzung ballistischer Raketen durch die Revolutionsgarden ist ein neues Konzept«, sagte der Oberkommandeur der Garden, Hossein Salami, im Staatsfernsehen. Nach iranischen Angaben haben die iranischen Raketen eine Reichweite von 2000 Kilometern – und können damit angeblich auch Ziele in Israel treffen.
Nach der Militärübung am Nuklearkraftwerk Buschehr hatte Iran vor einer»vernichtenden« Antwort gewarnt, sollte Israel Schritte gegen das Land unternehmen. Israel gilt als das einzige Land in Nahost, das Atomwaffen besitzt. In Jerusalem fürchtet man jedoch, diese Vormachtstellung zu verlieren, da Iran seit Monaten weiter Uran anreichert – mutmaßlich für die Herstellung eigener Atomwaffen.
Berichte der Revolutionsgarden lassen sich nicht überprüfen
Es gibt immer wieder iranische Berichte über neue militärische Errungenschaften der IRGC. Vergangenes Jahr war die Rede von mehreren unterirdischen Raketenlagern, die die IRGC »Raketenstädte« nennt. Die meisten Operationen werden aber geheim gehalten und können daher nicht unabhängig überprüft werden. Laut IRGC und der Führung in Teheran dient das iranische Raketenprogramm nur der Verteidigung des Landes und soll keine Bedrohung für andere darstellen.
Der Westen, Israel und die arabischen Golfstaaten sehen das anders. Für sie stellt sowohl die iranische Nahostpolitik als auch das Raketenprogramm eine Gefahr für die Golfregion dar. In dem Gebiet werden rund 40 Prozent der weltweiten Rohöltransporte abgewickelt.