Wiener Abkommen USA sollen vorerst nicht an Atomverhandlungen mit Iran teilnehmen

Er wird für Iran in Wien an den Atomverhandlungen teilnehmen: Vizeaußenminister Ali Bagheri
Foto: High Council for Human Rights / AFPAm Mittwoch hatte Iran verkündet, die Verhandlungen im Atomstreit wieder aufzunehmen. Nun stellte der stellvertretende Außenminister Ali Bagheri klar: In Wien werde es zunächst kein Treffen mit den USA geben. »Unsere Verhandlungen im nächsten Monat werden weiterhin vorerst nur mit (den verbliebenen Vertragspartnern) der 4+1-Gruppe geführt«, sagte Bagheri am Donnerstag iranischen Medien.
Datum soll bald bekannt gegeben werden
Da die USA offiziell noch nicht zum Wiener Atomabkommen von 2015 zurückgekehrt seien, gebe es auch noch keinen Grund, sie in die Verhandlungen einzubinden, sagte der künftige Leiter der iranischen Atomdelegation in Wien. Die 4+1 Gruppe besteht aus den Vertragspartnern China, Frankreich, Großbritannien, Russland plus Deutschland.
Auch der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian bestätigte mittlerweile die Wiederaufnahme der Verhandlungen – er will das genaue Datum bald bekannt geben.
Am Mittwoch twitterte Vizeaußenminister Ali Bagheri, dass Iran die Atomverhandlungen in Wien wieder aufnehmen wolle.
Laut Amirabdollahian fordere Iran schnelle Ergebnisse, insbesondere mit Blick auf die US-Sanktionen, die das Land seit 2018 in die bislang schlimmste Wirtschaftskrise seiner Geschichte gestürzt hätten. »Wir wollen in Wien kein Kaffeekränzchen, sondern seriöse und zielorientierte Gespräche«, sagte er.
Der Wiener Deal sollte den Bau iranischer Atomwaffen verhindern. Im Gegenzug sollten die Sanktionen gegen Iran aufgehoben werden. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte die Vereinbarung 2018 aufgekündigt und Wirtschaftssanktionen gegen Iran erneuert.
Als Reaktion begann Teheran 2019, die im Deal auferlegten Beschränkungen zu überschreiten. Unter anderem erhöhte das Land die Urananreicherung von den erlaubten 3,67 auf 60 Prozent.