Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern eskaliert weiter. Seit dem frühen Montagabend haben militante Palästinenser mehr als 200 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen – zum ersten Mal seit 2014 auch auf Jerusalem. Zu den Angriffen bekannten sich die islamistische Hamas und der Islamische Dschihad.
Laut einem israelischen Armeesprecher gingen zwei Drittel der Raketen noch im Gazastreifen nieder. Rund 90 Prozent der Angriffe konnten vom israelischen Raketenabwehrsystem »Iron Dome« abgewehrt werden.
Israel beging am Montag den »Jerusalem-Tag« zur Feier der Eroberung Ostjerusalems vor über 50 Jahren. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu drohte den Palästinensern bei seiner Ansprache mit einer harten militärischen Reaktion.
Benjamin Netanyahu, Premierminister Israel:
»Heute Abend, am Jerusalem-Tag, haben die Terrororganisationen im Gazastreifen eine rote Linie überschritten und den Stadtrand von Jerusalem mit Raketen angegriffen. Israel wird energisch reagieren.«
Das israelische Militär flog seit dem Abend mehr als 130 Angriffe mit Drohnen und Kampfflugzeugen auf Ziele im Gazastreifen. Das Gesundheitsministerium in Gaza berichtet von mindestens 22 Toten, darunter auch Kinder. Israels Premier Netanyahu stimmte sein Volk darauf ein, dass die Konfrontation »noch eine Weile« andauern könnte.
Auch in Hebron kam es in der vergangenen Nacht zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Demonstranten warfen mit Steinen und Feuerwerkskörpern, die Polizei antwortete mit Tränengasgranaten.