Gewalt in Israel Soldaten töten drei palästinensische Angreifer

Mit Sturmgewehren bewaffnete Palästinenser haben laut israelischer Armee einen ihrer Militärposten im Westjordanland beschossen. Daraufhin erwiderten die Soldaten das Feuer.
Der Angriff ereignete sich westlich von Nablus

Der Angriff ereignete sich westlich von Nablus

Foto: Jaafar Ashtiyeh / AFP

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland nach Armeeangaben drei palästinensische Angreifer erschossen. Wie die Armee am Sonntag mitteilte, hatten bewaffnete Männer zuvor auf israelische Soldaten an einem Militärposten in der Nähe der Dschit-Kreuzung westlich von Nablus im Norden des Westjordanlands geschossen. Die Soldaten hätten mit scharfer Munition zurückgeschossen.

Drei Bewaffnete seien während des Schusswechsels »neutralisiert« worden, erklärte die Armee. Ein weiterer Bewaffneter habe sich gestellt und sei festgenommen worden. Soldaten seien nicht verletzt worden. Sie hätten zudem drei M16-Gewehre und eine Pistole beschlagnahmt, die von den Palästinensern benutzt worden seien.

Die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden reklamierten den Angriff am Sonntag für sich. Der bewaffnete Ableger der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas bezeichnete die getöteten Männer als seine Mitglieder. Das palästinensische Gesundheitsministerium bestätigte, dass die Männer durch israelisches Feuer in der Nähe der Stadt Nablus getötet worden sind. Es handelte sich um drei Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren, teilte die Behörde weiter mit.

Eine Blutlache in der Nähe des attackierten Militärpostens in der Nähe der Dschit-Kreuzung

Eine Blutlache in der Nähe des attackierten Militärpostens in der Nähe der Dschit-Kreuzung

Foto: Jaafar Ashtiyeh / AFP

Im Nahostkonflikt eskaliert seit Wochen die Gewalt, vor allem im Westjordanland, wo die israelische Armee verstärkt gegen militante Palästinenser vorgeht. Am Freitag waren im Westjordanland zwei Palästinenser getötet worden. Israelische Soldaten erschossen einen 16-Jährigen, der nach Armeeangaben einen Brandsatz auf Soldaten geworfen hatte, und ein israelischer Siedler erschoss in einer Siedlung einen 21-jährigen Palästinenser, der den Angaben zufolge mit Messern und Sprengsätzen bewaffnet war.

Militante Palästinensergruppen hatten zu Racheakten aufgerufen

Am Donnerstag hatte ein Mitglied des bewaffneten Arms der radikalislamischen Hamas vor einem Café in Tel Aviv drei Israelis durch Schüsse verletzt, bevor er selbst erschossen wurde. Kurz zuvor waren drei Palästinenser bei einem israelischen Armeeeinsatz im Westjordanland getötet worden. Mehrere militante Palästinensergruppen hatten nach einem israelischen Armeeeinsatz mit sechs Toten am Dienstag zu Racheakten aufgerufen.

Seit Jahresbeginn wurden im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern schon 81 Palästinenser getötet, unter ihnen Militante, aber auch Zivilisten und Kinder. Auf israelischer Seite starben zwölf Zivilisten, unter ihnen drei Kinder, ein Polizist und eine Ukrainerin.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir im Vorspann eine Gesamtzahl der Angreifer genannt. Diese ergibt sich aus dem Meldungstext nicht. Wir haben die Passage überarbeitet.

hpp/afp/ap

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