Vor Lampedusa Boot mit Migranten gesunken – italienische Küstenwache findet Leichen

Wenige Seemeilen vor Lampedusa ist in der vergangenen Woche ein Boot mit rund 60 Migranten gekentert. Nun haben italienische Rettungskräfte das gesunkene Schiff ausgemacht – und schon mindestens neun Tote entdeckt.
Rettungsboot im Mittelmeer: Die »Ocean Viking« von SOS Méditerranée hatte zuletzt binnen weniger Tage mehr als 570 Menschen an Bord genommen

Rettungsboot im Mittelmeer: Die »Ocean Viking« von SOS Méditerranée hatte zuletzt binnen weniger Tage mehr als 570 Menschen an Bord genommen

Foto: GIOVANNI ISOLINO / AFP

Vergangene Woche war ein mit rund 60 Migranten besetztes Boot wenige Seemeilen vor Lampedusa verunglückt. Nun hat die italienische Küstenwache mehrere Leichen gefunden. Das gesunkene Schiff sei in etwa 90 Metern Tiefe ausfindig gemacht worden. Eine Leiche sei im Rumpf entdeckt worden, weitere acht um das Wrack herum. Die Staatsanwaltschaft habe die Suche angeordnet, teilte die Küstenwache mit.

Die Küstenwache will laut eigenen Angaben in den kommenden Tagen die Suche fortsetzen, wenn es die Wetterbedingungen zulassen.

Die Retter konnten bereits sieben Tote aus dem Wasser bergen. Insgesamt 46 überlebende Bootsmigranten nahmen sie an Bord der Patrouillenboote.

Die kleine Insel Lampedusa liegt zwischen Malta und Tunesien. Auf der Insel landen in kurzer Zeit immer wieder Dutzende, manchmal sogar Hunderte Flüchtlinge, die von den Küsten Libyens oder Tunesiens in Richtung Europa abgelegt hatten.

Im zentralen Mittelmeer operieren auch private Organisationen, die die Menschen aus Seenot retten. Die »Ocean Viking« von SOS Méditerranée hatte zuletzt binnen wenigen Tagen mehr als 570 Menschen an Bord genommen und tagelang auf die Zuweisung eines sicheren Hafens gewartet. In der Nacht zu Freitag wiesen ihnen die italienischen Behörden den Hafen von Augusta auf Sizilien zu.

asc/dpa
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