Ungewöhnlicher Schritt Uno kauft Tankschiff, um Ölkatastrophe vor Jemen zu verhindern

Die »FSO Safer« vor der Küste des Jemens
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Steiner sprach von einem »größeren Durchbruch« in den Bemühungen, eine Umweltkatastrophe durch den vor einem jemenitischen Hafen ankernden und vor sich hin rottenden Öltanker »FSO Safer« zu verhindern. Das Schiff ankert seit Ausbruch des Bürgerkriegs in dem Land im Jahr 2015 vor dem von Rebellen kontrollierten Hafen Hodeida, ohne gewartet zu werden.
Auf dem 47 Jahre alten Schiff lagern 1,1 Millionen Barrel Rohöl (etwa 175 Millionen Liter). Uno-Experten haben in der Vergangenheit die Befürchtung bekundet, dass das Schiff auseinanderbrechen könnte. Die Kosten durch die dadurch entstehende Ölpest veranschlagten sie auf umgerechnet 19 Milliarden Euro.
Die Uno hatte jahrelang nach einer Lösung für die »FSO Safer« gesucht. Durch den ungewöhnlichen Schritt werde dem »Risiko eines ökologischen und humanitären Desasters von massivem Ausmaß« begegnet, sagte Steiner.
An Bord des maroden Lagerschiffs befinde sich fast viermal so viel Öl, wie 1989 vor Alaska aus dem auf Grund gelaufenen Tanker »Exxon Valdez« auslief. Der »Exxon Valdez«-Unfall gilt als eine der größten Umweltkatastrophen der Seeschifffahrt.
Abpumpen möglicherweise ab Mai
Nach Angaben des UNDP-Chefs soll der Supertanker im April in Richtung Jemen losfahren. Vorher soll er noch in China einer routinemäßigen Wartung unterzogen werden. Wenn alles nach Plan laufe, könne das Abpumpen des Öls aus der teils verrosteten »FSO Safer« Anfang Mai beginnen, sagte Steiner.
Laut der Nachrichtenagentur AP wurden die meisten Besatzungsmitglieder von der »FSO Safer« abgezogen. Von Iran unterstützte Huthi-Rebellen hatten 2014 die Hauptstadt Sanaa und große Teile des Nordens eingenommen, die Regierung flüchtete nach Saudi-Arabien, das wiederum mit einer Koalition in den Krieg eintrat.
In dem Konflikt wurden nach Uno-Angaben Hunderttausende Menschen getötet, Millionen mussten flüchten. Die humanitäre Lage im Land gilt als katastrophal.