Jill Biden über Kritik an Doktortitel »Er nannte mich ›Kindchen‹«

Jill Biden
Foto: Carlos Osorio / APDie künftige First Lady Jill Biden hat auf einen Kommentar zu ihrem Doktortitel reagiert. Ein Essayist hatte sie im »Wall Street Journal « aufgefordert, ihren Doktortitel aufzugeben. In einem gemeinsamen Interview mit ihrem Mann Joe Biden sagte sie nun, der Kommentar habe sie überrascht. Vor allem die laxe Ansprache habe sie gestört. »Er nannte mich ›kiddo‹«, sagte Biden in der »Late Show« von US-Comedian Stephen Colbert.
»Eins der Dinge, auf die ich besonders stolz bin, ist mein Doktortitel«, fuhr Biden fort. Sie habe so hart dafür gearbeitet.
Der Essayist Joseph Epstein hatte in seinem Meinungsbeitrag im »Wall Street Journal« Jill Biden direkt angesprochen mit den Worten: »Madame First Lady – Mrs. Biden – Jill – kiddo«, also Kindchen. Er riet ihr: »Dr. Jill, denken Sie drüber nach und lassen Sie den Doktor in Zukunft fallen.«
Auf Twitter antwortete Jill Biden unter ihrem Nutzernamen »@DrBiden« dem Kommentator daraufhin: »Gemeinsam arbeiten wir an einer Welt, in der die Errungenschaften unserer Töchter gefeiert werden und nicht heruntergespielt.«
Biden bedankt sich für die Unterstützung
Der Kommentar löste eine Debatte über Sexismus aus. Mehrere Personen aus dem politischen Umfeld ihres Mannes sprangen der künftigen First Lady zur Seite. Kommunikationsdirektorin Elizabeth Alexander nannte den Kommentar etwa »sexistisch und beschämend«. Die ehemalige First Lady und Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton schrieb auf Twitter: »Ihr Name ist Dr. Jill Biden, gewöhnen Sie sich daran.« Auch Ex-First Lady Michelle Obama kommentierte den Vorfall.
Im Gespräch mit Colbert bedankte sich Biden nun für die viele Unterstützung. Sie sei überwältigt gewesen von den vielen Menschen, die sich für sie stark gemacht hätten.
Die 69-Jährige ist seit Jahrzehnten Englischdozentin am Northern Virginia Community College. Im Zusammenhang mit ihrer Lehrtätigkeit erlangte Jill Biden im Januar 2007 einen Doktortitel an der University of Delaware. Sie erhielt den Grad des »Doctor of Education«, kurz EdD – ein Titel, der etwa mit dem in angelsächsischen Ländern verbreiteten PhD vergleichbar ist.