Gang durch eine Szenerie der Verwüstung. Kamala Harris, Vizepräsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, hat ihren Heimatstaat Kalifornien besucht, um sich vor Ort ein Bild von der Katastrophe zu machen. Seit Wochen wüten an der Westküste massive Brände. Sie zerstören riesige Waldflächen, ganze Dörfer. Mindestens 35 Menschen sind gestorben, Tausende haben ihr Zuhause verloren.
Gemeinsam mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom ließ sich Harris nun in Fresno die Lage schildern, sprach mit Einsatzkräften. Und sie brachte eine politische Botschaft mit
Kamala Harris, demokratische Vizepräsidentschaftskandidatin:
"Das ist kein Thema für Parteienstreit. Es sollte nicht um Ideologien gehen. Es ist einfach ein Fakt. Das hier ist einfach ein Fakt. Und wir müssen als Land besser damit umgehen. Wir müssen verstehen, dass Kalifornien, wie so viele andere Teile unseres Landes, extreme Wetterbedingungen erlebt hat. Es geht um Hitze, um Trockenheit, um Blitzeinschläge. Es liegt an uns, an der Führung unseres Landes, die extremen Veränderungen in unserem Klima ernst zu nehmen, und zu tun, was wir tun können, um den Schaden zu mildern, aber auch um zu tun, was wir tun müssen, um das wunderschöne Land, das wir von früheren Generationen geerbt haben, zu erhalten."
Eine klare Ansage im Kampf gegen den Klimawandel. Dieser schloss sich auch Newsom an.
Gavin Newsom:
"Der Klimawandel ist real. Wenn Sie nicht an die Wissenschaft glauben, kommen Sie nach Kalifornien und sehen Sie es mit ihren eigenen Augen. Sie können diese Realität nicht leugnen. Es ist also höchste Zeit, dass wir eine Führung hab, für die die nächste Vizepräsidentin der USA exemplarisch steht, die die Lage schon längst verstanden hat, und Dinge erledigt."
So viel Übereinstimmung gab es beim Besuch zuvor nicht. Am Montag war Donald Trump nach Kalifornien gereist. In einer früheren Luftbasis außerhalb von Sacramento ließ auch er sich über die aktuelle Situation informieren. Dabei machte er seine Position zum Klimawandel erneut klar.
Wade Crowfoot, kalifornischer Minister:
"Wir wollen mit Ihnen zusammenarbeiten, um den Klimawandel zu begreifen und was er für unsere Wälder bedeutet. Und wir wollen mit der Wissenschaft zusammenarbeiten. Wissenschaft wird der Schlüssel sein, denn wenn wir die Wissenschaft ignorieren und unseren Kopf in den Sand stecken und denken, dass es nur um die Pflege der Wälder geht, werden wir es nicht schaffen, die Menschen in Kalifornien zu beschützen."
Donald Trump, US-Präsident:
"Es wird kühler werden. Schauen Sie einfach zu."
Wade Crowfoot, kalifornischer Minister:
"Ich wünschte, die Wissenschaft würde Ihnen zustimmen."
Donald Trump, US-Präsident:
"Ich glaube, die Wissenschaft weiß das auch nicht."
Abwarten, statt dem Klimawandel aktiv vorzubeugen - so sieht die Strategie des US-Präsidenten aus – trotz der verheerenden Bilder von der Westküste. Trump hatte sich bereits zuvor immer wieder skeptisch geäußert, was den Klimawandels angeht.
Das sieht bei seinen Gegenspielern ganz anders aus: Sollten Joe Biden und Kamala Harris die Wahl am 3. November gewinnen, wollen sie Klimapolitik zu einem zentralen Thema ihrer Amtszeit machen.