Kamala Harris Kalifornierin, Köchin, Kämpferin

Kamala Harris, 55, soll bei einem möglichen US-Präsidenten Joe Biden dessen Vize werden. Frau, schwarz - Biden geht bei der Wahl des "Running Mate" auf Nummer sicher.

Harris wurde 1964 in Kalifornien geboren. Die Mutter stammte aus Indien, der Vater aus Jamaika.

Hier hält ihre Mutter, Shyamala Gopalan Harris, im Alter von 25 Jahren die kleine Kamala im Arm. Das Bild wurde von Harris' Kampagne im Jahr 2019 veröffentlicht.

Als Schulkind war sie Teil eines Pilotprojekts, bei dem zur Überwindung der Rassentrennung Kinder aus schwarzen Viertel an weiße Schulen gefahren wurden.

Diese Kinderverschickung gegen Rassismus war auch im Vorwahlkampf der US-Demokraten Thema. Hier attackierte Harris ihren neuen politischen Partner Biden hart. Er habe damals, als die kleine Kamala in Kalifornien mit dem Bus in eine weiße Schule fuhr, ein Bundesgesetz mit auf den Weg gebracht, das solche Fahrten verbieten sollte. "Das tat weh", so Harris in der TV-Diskussion Ende Juni 2019.

Anfang Dezember 2019 lag sie so weit hinter Biden zurück, dass sie ihre Bewerbung um das Bewerber-Ticket der Demokraten aufgab.

Harris ist seit vier Jahren Senatorin des US-Bundesstaats Kalifornien - und galt im Bewerberrennen um die Kandidatur der Demokraten neben Biden als Topfavoritin. Sie war Justizministerin in ihrem Heimatstaat und kennt den Washingtoner Betrieb.

Im November 1982 nahm Harris an einer Anti-Apartheid-Demo in Washington teil.

Ab 2004 leitete die Juristin als San Francisco District Attorney die Justizbehörde der liberalen Stadt an der US-Westküste.

Begeisterte Köchin: Ihre Social-Media-Kanäle schmückt die Kalifornien Harris gern mit Rezepttipps. Hier verteilte sie bei einem Frühstück am Labor Day 2010 Bacon an hungrige Wähler.

Hart gegen Waffen: 2011 war Harris Justizministerin von Kalifornien, hier betrachtet sie eine Kollektion an Schusswaffen, die Menschen abgenommen wurden, denen der Besitz verboten war.

Im Juni 2013 bejubelte Harris (mit dem Rücken zur Kamera) die Heirat zwischen Sandy Stier und Kris Perry im Rathaus von San Francisco. Stier und Perry hatten den kalifornischen Bann gegen gleichgeschlechtliche Hochzeiten vor dem Supreme Court zu Fall gebracht.

Auch privat anmutende Treffen sind im Wahlkampf hochpolitisch: Hier trifft Kamala Harris den Bürgerrechtler Al Sharpton im August 2019, die Fotografen drängeln sich um das beste Bild.

Gegen Harris als Running Mate für Biden sprach, dass sie als Ministerin in Kalifornien später eine harte Linie in der Strafverfolgung befürwortete und sich gegen Bodycams für Polizisten aussprach. In Zeiten von Black Lives Matter ein kleines Handicap.

Allerdings: Im Gegensatz zu Biden, der im TV oft fahrig wirkt, ist sie eine exzellente, scharfzüngige Debattenrednerin. So könnte sie für Biden im Wahlkampf eine starke Unterstützerin sein, etwa bei einem möglichen TV-Duell mit Trumps Vize Mike Pence.