Der Leopard 2 in Aktion, zumindest bei einer Übung. Hier, im Trainingszentrum in Świętoszów üben aktuell noch polnische Soldaten den Umgang mit dem Kampfpanzer. Bald könnten aber auch Ukrainer daran ausgebildet werden. Denn eine Koalition europäischer Länder hat Leopard-2-Lieferungen für Kiew angekündigt.
Wo genau ukrainische Soldaten ausgebildet werden sollen, ist nicht bekannt. Laut lokaler Medien gilt der Ort an der polnisch-deutschen Grenze aber als wahrscheinlich. Denn hier gibt es eines von nur drei Trainingszentren für Leopard-Panzer in Europa, die anderen befinden sich in Deutschland und der Schweiz. Sobald die Ausbildung losgeht, könnten ukrainische Truppen schnell einsatzbereit sein.
Maciej Banaszynski, Kommandeur:
»Wenn jemand mit postsowjetischen Panzern gearbeitet hat, sind zehn Wochen Ausbildung an Leopard- oder Abrams-Panzern ausreichend. Wenn wir die Ausbildung auf Kosten der Ausbilder und unserer Wochenendzeit intensivieren, können wir die gesamte Besatzung sogar in fünf Wochen ausbilden.«
In Świętoszów gibt es verschiedene Trainingskurse: für die Besatzung der Panzer, also die Schützen, Lader und Kommandanten, für die Fahrer der verschiedenen Modelle sowie spezialisierte Kurse für die Mechaniker. Jeder Kurs hat verschiedene Stufen – und startet in einem Simulator.
Lukasz Setny, Leitender Ausbilder Leopard-Ausbildungszentrum:
»Mit dem Simulator können wir die Kursteilnehmer auf die Geräte vorbereiten, für die sie später tatsächlich verantwortlich sein werden. Während der Ausbildung ist der Simulator sicherer und stellt keine Gesundheitsrisiken dar. Dann erst lassen wir Soldaten an Bord des 60 Tonnen schweren Panzers gehen.«
Bisher nutzt die ukrainische Armee noch veraltete Panzer, und so würden nun schon gebrauchte moderne Kampffahrzeuge einen gewaltigen Unterschied machen.
Lukasz Setny, Leitender Ausbilder Leopard-Ausbildungszentrum:
»Der Leopard-Panzer ist ein Panzer der dritten Generation, das ist der Unterschied. In abwechslungsreichem Gelände ist er im Vergleich zu den russischen Panzern mobiler. Das lässt sich auch so vergleichen: Es ist einfacher und bequemer, einen gebrauchten Mercedes zu fahren als einen neuen Fiat 126p.«
Wenn es nach der Ukraine geht, kann die Ausbildung der eigenen Soldaten an den neuen Panzern nicht schnell genug losgehen. Die Leopard-2-Panzer könnten nun auch aus weiteren Ländern kommen: Laut der Zeitung El Paìs will Spanien bis zu sechs von ihnen an die Ukraine liefern.