Aus Nur-Sultan wird wieder Astana Kasachstans Hauptstadt vor erneuter Umbenennung

Kasachstans Hauptstadt Nur-Sultan: Bald wieder Astana
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Einmal Nur-Sultan und zurück: Die Hauptstadt von Kasachstan soll wieder ihren vorigen Namen Astana bekommen. Mit Billigung von Präsident Kassym-Schomart Tokajew sei ein entsprechendes Gesetz ins Parlament des zentralasiatischen Staates eingebracht worden, meldeten russische Agenturen.
Die Hauptstadt war erst 2019 in Nur-Sultan umbenannt worden – zu Ehren des früheren kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Andere nach Nasarbajew benannte Orte oder Einrichtungen sollten ihre Namen aber behalten, sagte Tokajew demnach.
Die heutige Millionenstadt in der nordkasachischen Steppe hat seit ihrer Gründung im Jahr 1830 mehrere Namen getragen. Sie hieß erst Akmolinsk, später zu sowjetischen Zeiten Zelinograd. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1992 nannte das unabhängige Kasachstan die Stadt Akmola, übersetzt »Weißes Grab«. Nasarbajew machte die Stadt 1998 zur Hauptstadt, baute sie mit futuristischen Gebäuden nach dem Vorbild der Golfstaaten aus. Er gab ihr den neutralen Namen Astana, kasachisch für »Hauptstadt«.
Nasarbajews Privilegien abgeschafft
Tokajew hatte vor wenigen Wochen für diesen Herbst eine vorgezogene Präsidentenwahl angekündigt. In einer Rede vor dem Parlament am Donnerstag in der Hauptstadt Nur-Sultan begründete er damals den Schritt mit »erforderlichen Maßnahmen zur Stärkung der Staatlichkeit«.
Mehr als drei Viertel der Kasachen hatten im Juni für eine Verfassungsreform gestimmt, welche die Sonderprivilegien des Präsidenten aus der Zeit des früheren Staatschefs Nursultan Nasarbajew, Tokajews Vorgänger, abschaffte.