Aufruhr nach Unabhängigkeitsreferendum Kataloniens Ex-Polizeichef freigesprochen

Drei Jahre nach dem Unabhängigkeitsreferendum von 2017 ist der damalige katalanische Polizeichef Trapero freigesprochen worden. Ihm und weiteren Angeklagten hatten bis zu 15 Jahre Haft gedroht.
Ex-Polizeichef Josep Lluis Trapero zu Beginn des Prozesses im Oktober 2017

Ex-Polizeichef Josep Lluis Trapero zu Beginn des Prozesses im Oktober 2017

Foto: Paul White / AP

Der ehemalige katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero ist von dem Vorwurf des Aufruhrs und der Bildung einer kriminellen Organisation freigesprochen worden. Die Anklage stand in Zusammenhang mit dem Unabhängigkeitsreferendum von 2017. Trapero habe nicht mit den Separatisten um den damaligen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont kooperiert, um das Referendum zu ermöglichen, erklärte der Nationale Staatsgerichtshof in Madrid.

Außer Trapero wurden auch die drei mitangeklagten Beamten und Politiker Teresa Laplana, César Puig und Pere Soler freigesprochen. Sie alle hatten zum Zeitpunkt des Referendums hohe Posten bei den regionalen Sicherheitsbehörden oder im katalanischen Innenministerium bekleidet. Ihnen hatten im Fall einer Verurteilung Haftstrafen von bis zu 15 Jahren gedroht.

Nach dem verfassungswidrigen Referendum über die Abspaltung Kataloniens von Spanien wurde der heute 55-jährige Trapero im Oktober 2017 von der Zentralregierung in Madrid des Amtes enthoben. Die Behörden verdächtigten ihn, beim Referendum und bei Demonstrationen gegen die Zentralregierung mit den Separatisten zusammengewirkt zu haben. Wenige Wochen zuvor hatte Trapero noch in ganz Spanien wegen der Aufklärung der Terroranschläge von Barcelona im August 2017 sehr an Ansehen gewonnen.

Der damalige katalanische Regionalpräsident Puigdemont entzieht sich der spanischen Justiz bis heute. Er und mehrere andere separatistische Politiker hatten sich nach dem gescheiterten Sezessionsversuch nach Belgien abgesetzt.

bmo/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten