Terroroffensive in Kenia Islamisten töten vier Schulkinder, USA verstärken "Camp Simba"

Sicherheitskräfte am Ort eines Anschlags mutmaßlicher Al-Schabab-Extremisten in Kenia
Foto:STRINGER/ REUTERS
Zwei Tage nach ihrem tödlichen Angriff auf einen kleinen US-Stützpunkt am indischen Ozean, bei dem drei US-Amerikaner starben, hat die somalische Terrormiliz al-Schabab erneut in Kenia zugeschlagen und vier Kinder getötet.
Kämpfer der Extremisten attackierten am Dienstag den Schlafsaal einer Schule in der Provinz Garissa, die an der Grenze zu Somalia liegt. Dort erschossen sie vier Schüler, zwei weitere wurden verwundet. Eine Frau berichtete Reportern, die Angreifer seien in der Nacht gekommen und hätten "Allahu akbar" gerufen, als sie zu schießen begannen.
Am selben Tag attackierte ein Schabab-Kommando eine Handymastenanlage des kenianischen Anbieters Safaricom. Sicherheitskräfte, die sich gegen den Angriff wehrten, erschossen zwei der Angreifer, meldete die örtliche Polizei. Unklar ist, ob die Attacken auf die Schule und auf die Mobilfunkanlage von den gleichen Terroristen verübt wurden.
Schon in der Vergangenheit hatte die somalische Terrorgruppe Schabab um den Jahreswechsel besonders aggressiv agiert. Im Januar 2019 attackierten Extremisten in der Hauptstadt Nairobi ein Hotel mit zahlreichen ausländischen Gästen. Es starben mehr als 20 Menschen, die meisten von ihnen Kenianer.
Anfang 2020 griffen die Extremisten zwei Reisebusse, die von der Hafenstadt Mombassa am indischen Ozean nach Lamu County unterwegs waren, mit Schnellfeuergewehren an und töteten vier Insassen.
Am Sonntag attackierte ein Kommando in einer von langer Hand geplanten Attacke das US-Militärcamp "Simba" auf dem Flugplatz der tropischen Insel Manda und zerstörte mehrere Spionageflugzeuge, ehe die Angreifer getötet wurden. Ein US-Soldat starb bei der Attacke, ebenso zwei zivile Mitarbeiter des Pentagon.

Außenposten am indischen Ozean: US-Hubschrauber über Manda Island, Kenia, bei einer Übung im Jahr 2004
Foto: ? Reuters Photographer / Reuters/ REUTERSAls Antwort darauf haben die USA ihre Truppen am "Camp Simba" nun verstärkt. Das für Operationen in Afrika zuständige Befehlszentrum Africom schickte Soldaten der East Africa Response Force nach Manda Island, um den kleinen, aber strategisch wichtigen Außenposten zusätzlich abzusichern.
Auch in Somalia selbst verübte die Schabab-Miliz mehrere Attentate um den Jahreswechsel. Kurz vor der Jahreswende starben bei der Detonation einer Autobombe im Mogadischu Dutzende Menschen. Auch am Mittwoch ging in der somalischen Hauptstadt erneute eine Bombe hoch, bei der mehrere Menschen starben.