Kampfeinsatz für die Ukraine Moskau ermittelt gegen Sohn von britischer Parlamentarierin

In seiner Heimat wird Ben Grant als Held gefeiert: Der Sohn einer britischen Politikerin kämpft für die Ukraine gegen Russland. Nun reagiert die Justiz in Moskau.
Kämpfer aus Großbritannien in der Ukraine: Ein Mann (2. v. r.) gab gegenüber dem Fotografen seinen Namen als Ben Grant an

Kämpfer aus Großbritannien in der Ukraine: Ein Mann (2. v. r.) gab gegenüber dem Fotografen seinen Namen als Ben Grant an

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Kai Pfaffenbach / REUTERS

Weil er im Krieg in der Ukraine gegen das russische Militär kämpft, hat die Moskauer Justiz ein Strafverfahren gegen den Sohn der britischen Parlamentsabgeordneten und Ex-Ministerin Helen Grant eingeleitet. »Im Rahmen eines Strafverfahrens wegen Söldnertums untersuchen die Ermittler die Rolle eines Verwandten der britischen Parlamentarierin Helen Grant«, teilte das russische Ermittlungskomitee in seinem Telegram-Kanal mit.

Britische Medien feiern Ben Grant als Helden. Der ehemalige Marineinfanterist kämpft seit März als Freiwilliger für die Ukraine gegen die russische Invasion. Die britische Presse berichtete zuletzt, er habe unter Feuer einem verletzten Kameraden das Leben gerettet und ihn vom Schlachtfeld getragen.

Die Lesart in Moskau ist eine andere. Nach Angaben der russischen Behörden »leitete er den Angriff einer Gruppe von westlichen Söldnern auf russische Militärtechnik in der Ukraine«. Daher würden Grants Handlungen nun strafrechtlich beurteilt. Söldnertum kann in Russland mit bis zu sieben Jahren Gefängnis geahndet werden.

Allerdings kämpfen in dem Konflikt auch auf russischer Seite Söldner. Die bekannteste Gruppierung ist die Söldnergruppe »Wagner«, als deren Geldgeber der kremlnahe Unternehmer Jewgeni Prigoschin gilt.

mas/dpa
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