Unterwegs in der Ukraine So berichten SPIEGEL-Reporter und -Reporterinnen vom Krieg

SPIEGEL-Journalistinnen und -Journalisten schildern täglich, was in der Ukraine passiert. In Kiew, in der Provinz. Von Menschen, die kämpfen wollen, Angst haben, einen neuen, schrecklichen Alltag bewältigen müssen. Eine Auswahl ihrer Reportagen.
Kiewer Kinderkrankenhaus Ochmatdit: Die Kinder liegen in einem Kartoffelkeller

Kiewer Kinderkrankenhaus Ochmatdit: Die Kinder liegen in einem Kartoffelkeller

Foto: Maxim Dondyuk / DER SPIEGEL

Der SPIEGEL berichtet täglich ausführlich über den Krieg in der Ukraine, mit Analysen, Reportagen, Interviews – auch direkt von vor Ort. Derzeit befinden sich fünf SPIEGEL-Journalistinnen und -Journalisten in der Ukraine: Christoph Reuter, Christian Esch, Alexandra Rojkov, Walter Mayr und Alex Sarovic.

Die Deutschlehrerin Olena Biletska, eine Protagonistin in Alexandra Rojkovs Reportage

Die Deutschlehrerin Olena Biletska, eine Protagonistin in Alexandra Rojkovs Reportage

Foto:

Oksana Parafeniuk / DER SPIEGEL

Das Augenmerk des Westens richtete sich in den ersten Tagen des Krieges vor allem auf Kiew, die Hauptstadt der Ukraine, und die Millionenstadt Charkiw, wo die Zivilbevölkerung den Angriffen der russischen Armee ausgesetzt ist. SPIEGEL-Reporterin Alexandra Rojkov hat im Innern des Landes beobachtet, wie auch in der Provinz schnell ein Gefühl der akuten Gefahr entstanden ist: auch hier Bombenalarm, Sirenen, auch hier eine entschlossene Bevölkerung. Lesen Sie hier ihre Reportage:

Ausgebrannte Fahrzeuge in Kiew: Angst und Anspannung sind groß in der Stadt

Ausgebrannte Fahrzeuge in Kiew: Angst und Anspannung sind groß in der Stadt

Foto: Maxim Dondyuk / DER SPIEGEL

Unser Korrespondent Christian Esch lebt normalerweise in Moskau, wo er das SPIEGEL-Büro leitet. Er berichtete am Montag unter anderem über die angespannte Situation in der ukrainischen Hauptstadt Kiew – aus einem Kinderkrankenhaus, aber auch von der Straße: »Vor dem ›Megamarket‹ in der Antonowytsch-Straße steht eine riesige Schlange, es gibt nicht viele Supermärkte, die in Kiew geöffnet haben. ›Dabei hat Klitschko versprochen, dass alle Läden und alle Apotheken heute wieder offen haben‹, ereifert sich eine Dame auf Russisch. Sie haben schon zweieinhalb Stunden in der Schlange verbracht, klagt sie. ›Panikmache‹, wird ihr von einer Nachbarin vorgeworfen – ›wie sollen alle Läden offen haben, wenn das Personal nicht da ist?‹«

Straßenszenen in der ukrainischen Hauptstadt: »Sie sind offenbar ein russischer Saboteur!« 

In dem Podcast SPIEGEL Daily schilderte Esch zudem seine Erlebnisse in Kiew, wo Stunden zuvor Raketen in ein Hochhaus eingeschlagen haben. »Eine Frau sagte, wenn ihr Deutschen nicht Russland mit Nord Stream so in die Hände gespielt hättet, dann wäre dieses Haus noch heil«.

Wie SPIEGEL-Reporter den Krieg erleben: »Alle haben Angst, ich auch«

Artjom (l.), 21, und sein Kumpel Wlad, 18. Normalerweise studieren sie zusammen, jetzt melden sie sich freiwillig für den Kampf gegen Russland

Artjom (l.), 21, und sein Kumpel Wlad, 18. Normalerweise studieren sie zusammen, jetzt melden sie sich freiwillig für den Kampf gegen Russland

Foto:

Oksana Parafeniuk / DER SPIEGEL

Unsere Reporterin Alexandra Rojkov sprach in Vinnytsia mit Ukrainern, die sich freiwillig zum Militär gemeldet haben – warum wollen sie kämpfen? »Verstehen Sie mich nicht falsch – ich möchte nicht in den Krieg ziehen. Aber meine Heimat wird angegriffen.« So erklärte ein pensionierter Lehrer seine Entscheidung.

Ukrainische Freiwillige beim Militär: »Die Russen und wir – wir waren doch Brüder. Und jetzt überfallen sie uns« 

In dem Podcast SPIEGEL Daily schilderte Rojkov zudem ihre Erfahrungen: Anfang vergangener Woche kam sie in Kiew an und verbrachte zwei Tage später – wie Tausende Menschen in der ukrainischen Hauptstadt – die Nacht in einer Metrostation, zum Schutzbunker umfunktioniert. »Die Stimmung war wirklich traurig. Die Leute haben geweint, waren völlig aufgelöst«.

Wie SPIEGEL-Reporter den Krieg erleben: »Alle haben Angst, ich auch«

Anatolii Soroka will von Lwiw aus zurück in seine umkämpfte Heimatstadt Kiew

Anatolii Soroka will von Lwiw aus zurück in seine umkämpfte Heimatstadt Kiew

Foto:

Emin Ozmen / Magnum Photos / DER SPIEGEL

Alex Sarovic ist Redakteur im Auslandsressort. Er berichtet unter anderem aus Lwiw, der größten Stadt der Westukraine, die zum Anlaufpunkt für Binnenflüchtlinge geworden ist: »Im Bahnhof von Lwiw, einem schmucken Jugendstilbau, drängen sich Hunderte erschöpfte, frierende Menschen. Sie laufen über die Gleise, Kinder schreien. Nervöse Sicherheitskräfte drängen Einzelne zurück. Helfer verteilen Tee und Sandwiches. Die meisten warten den ganzen Tag auf einen Zug Richtung Grenze, viele vergebens.«

Russische Armee am 24. Februar an der ukrainischen Grenze

Russische Armee am 24. Februar an der ukrainischen Grenze

Foto: Sergei Malgavko / ITAR-TASS / IMAGO

Walter Mayr berichtet als Reporter beim SPIEGEL seit den Neunzigerjahren über Krisenherde weltweit. Er recherchiert derzeit in der Ukraine und schrieb unter anderem am aktuellen SPIEGEL-Titel mit, der das Geschehen der vergangenen Woche analysierte und zusammenfasste:

Putins Krieg und seine Folgen: Der Angriff, der die Welt verändert .

Grenzübergang nach Polen an der ukrainischen Stadt von Shehyni

Grenzübergang nach Polen an der ukrainischen Stadt von Shehyni

Foto: Johanna-Maria Fritz und Mila Teshaieva / DER SPIEGEL

Unser Reporter Christoph Reuter berichtet seit Jahrzehnten aus den Krisenregionen der islamischen Welt – vor allem aus und über Syrien und Afghanistan. Er recherchiert derzeit für den SPIEGEL in der Ukraine. In der Grenzstadt Sheyni sprach er mit Flüchtenden – und beschrieb, wie Menschen aus Afrika tagelang in einer Extra-Schlange warten müssen, um aus dem Land zu gelangen:

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