Ärger für Boris Johnson Lockdown-Weihnachtsfeier auch im britischen Bildungsministerium

Im Amtssitz des britischen Premiers Boris Johnson soll es mitten im Lockdown eine Weihnachtsparty gegeben haben. Aber nicht nur da – auch im Bildungsministerium fand offenbar eine Feier statt.
Ex-Bildungsminister Gavin Williamson

Ex-Bildungsminister Gavin Williamson

Foto: Tayfun Salci / imago images/ZUMA Wire

Noch mehr Party-Ärger für Premier Boris Johnson: Auch im britischen Bildungsministerium fand offenbar während des Coronalockdowns eine Weihnachtsfeier statt. Etwa zwei Dutzend Mitarbeiter hätten sich am 10. Dezember 2020 in der Cafeteria der Behörde bei Getränken und Häppchen unterhalten, berichtete die Zeitung »Daily Mirror«.

Damals war es Mitgliedern verschiedener Haushalte verboten, sich zu treffen. Das Bildungsministerium gab die Veranstaltung zu. Der damalige Ressortchef Gavin Williamson habe sich bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistung während der Pandemie bedanken wollen. Es wäre aber besser gewesen, wenn die Feier nicht stattgefunden hätte, hieß es. Dem »Mirror« sagte eine Quelle, das Vorgehen sei »rücksichtslos« gewesen.

Dieselbe Zeitung hatte als Erstes über die heftig kritisierte Weihnachtsfeier in der Downing Street am 18. Dezember 2020 berichtet. Bisher beharren die Regierung und Johnson, der offenbar nicht an dem Treffen Dutzender Mitarbeiter teilnahm, darauf, dass es keine Weihnachtsparty gegeben habe und keine Coronaregeln gebrochen worden seien.

Ein nun veröffentlichtes internes Video legt aber einen anderen Schluss nahe: In dem Clip ist zu sehen, wie Johnsons Berater Ed Oldfield und seine damalige Sprecherin Allegra Stratton einige Tage nach dem Event in einer Probe für eine Pressekonferenz über die Antwort auf eine mögliche Frage nach einer Party witzeln. »Bei dieser fiktionalen Party hat es sich um ein Geschäftstreffen gehandelt, und es gab keine sozialen Abstandsregeln«, sagt Stratton lachend. Ein anderer Anwesender erzählt, es habe Wein und Käse gegeben.

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Mindestens zwei Abgeordnete der Oppositionspartei Labour haben bereits nach der »Mirror«-Enthüllung die Polizei aufgefordert, dem Bericht nachzugehen, der von anderen Medien bestätigt worden war.

als/dpa
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