Anschlag auf Militärkonvoi 15 Soldaten bei Angriff in Zentralmali getötet

Die EU unterstützt Malis Militär im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen – doch die Lage im Land spitzt sich zu. Nun sind mehrere malische Soldaten getötet worden, als eine Autobombe nahe ihrem Konvoi explodierte.
Ein französischer Soldat vor einem Transporthubschrauber beim Einsatz in Mali

Ein französischer Soldat vor einem Transporthubschrauber beim Einsatz in Mali

Foto: Uncredited / dpa

Bei einem Überfall auf einen Militärkonvoi im Zentrum Malis sind am Donnerstag (Ortszeit) 15 Soldaten getötet und mehrere verwundet worden. Wie das Militär über Twitter mitteilte , explodierte eine Autobombe, als der Konvoi vorbeifuhr. Nach der Explosion sei zusätzlich noch auf die Soldaten geschossen worden. Bisher ist noch unklar, wer den Anschlag verübt hat.

In der Region kämpfen malische, französische und andere europäische Streitkräfte, sowie Uno-Friedenstruppen seit Langem gegen Aufständische, die mit dem »Islamischen Staat« und al-Qaida in Verbindung stehen. Durch deren Angriffe wurden in den vergangenen Jahren Tausende von Zivilisten getötet und Millionen zur Flucht gezwungen.

Erst im Juni waren zwölf Bundeswehrsoldaten bei einem Selbstmordattentat im westafrikanischen Mali verletzt worden. Der Selbstmordattentäter hatte rund 180 Kilometer nordöstlich von Gao mit einer Autobombe eine Patrouille deutscher Uno-Soldaten angegriffen. Neben den Deutschen war auch ein Belgier verletzt worden. Knapp 900 deutsche Soldatinnen und Soldaten sind Teil der Uno-Truppe Minusma in Mali.

Die Lage in Mali hatte sich in den vergangenen Monaten weiter angespannt. Binnen eines Jahreszeitraums gab es zwei Militärputsche, vor allem im Grenzgebiet mit Niger und Burkina Faso kommt es immer wieder zu Angriffen. Erst am Mittwoch waren 80 Menschen bei einem Anschlag mutmaßlicher Dschihadisten getötet worden. Seit 2015 wurden durch die Gewalt im Drei-Länder-Eck mehr als 1500 Menschen getötet und 1,3 Millionen Menschen vertrieben.

mrc/dpa/AFP/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren