Französische Rechtspopulisten Marine Le Pen als Parteichefin wiedergewählt

Marine Le Pen nach der Wahl in Perpignan: »Keinen Zweifel daran, was für Frankreich zu tun ist«
Foto: Thierry Breton / PanoramiC / imago imagesMitglieder des rechtspopulistisches Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung) haben Parteichefin Marine Le Pen im Amt bestätigt. Die 52-Jährige wurde mit gut 98 Prozent der Stimmen für ihre vierte Amtszeit an der Parteispitze wiedergewählt, wie der RN am Sonntag beim Parteitag im südfranzösischen Perpignan mitteilte. Gegenkandidaten gab es nicht.
Die RN-Mitglieder hatten in den vergangenen Wochen per Post und online ihre Stimmen abgegeben. Le Pen steht seit 2011 an der Spitze des früheren Front National, der sich 2018 in Rassemblement National (RN) umbenannt hatte.
Bei den Regionalwahlen im Juni war der RN trotz guter Umfragewerte leer ausgegangen und konnte keine einzige Region für sich entscheiden. Le Pens Partei büßte 30 Prozent ihrer Wähler ein.
Die Parteichefin ist deshalb in Erklärungsnot. Einige Anhänger stellten Le Pens »Normalisierungs«-Strategie infrage. Mit dieser Taktik ist die 52-Jährige seit Jahren bemüht, sich vom rechtsextremen Erbe ihres Vaters Jean-Marie Le Pen zu distanzieren und den RN als bürgerliche politische Kraft zu etablieren.
Vor Journalisten zeigte sich Le Pen am Sonntag »extrem kämpferisch und entschlossen«. Sie sei keineswegs »entmutigt«, erklärte sie. »Ich habe keinen Zweifel daran, was für Frankreich zu tun ist.«