Polizei rückt zu Haus von Trump-getreuer Republikanerin aus Marjorie Taylor Greene wird Opfer von »Swatting«-Anruf

Marjorie Taylor Greene: Polizei vor der Tür
Foto:J. Bazemore / AP
Die Polizei in der Stadt Rome im Bundesstaat Georgia habe in der Nacht auf Mittwoch gegen ein Uhr einen Notruf erhalten. Dem Anrufer zufolge sei mehrfach auf eine Person geschossen worden, sagte Debbie Burnett, die stellvertretende Leiterin der Polizei von Rome. Fünf Polizisten seien zur angegebenen Adresse geschickt worden. Dann habe man erfahren, dass es sich um das Haus der republikanischen Abgeordneten Marjorie Taylor Greene handele, heißt es laut CNBC im Polizeibericht.
Die Polizisten hätten bei Greene geklingelt. Sie habe die Tür geöffnet und versichert, dass es kein Problem gebe. Bei dem Notruf habe es sich wohl um einen »Swatting«-Anruf gehandelt. Eine Polizeisprecherin erklärte dem Sender zufolge, die Einsatzkräfte hätten Greenes Haus dennoch überprüft. Hinweise auf die vom Anrufer geschilderte Tat fanden sie dabei offensichtlich nicht.
Täter rief wohl noch mal an
Als »Swatting« bezeichnet man das Vortäuschen eines Notfalls, mit dem Ziel, dass die Polizei oder direkt ein Swat-Team, eine US-Spezialeinheit etwa für Geiselnahmen oder Amokläufe, bei einer bestimmten Person auftaucht. Entsprechende Fälle sind aus der Gamer- und Streamerszene bekannt, auch Prominente waren immer wieder betroffen.
Der Polizei zufolge hatte der Täter im Fall von Greene womöglich politische Motive. Die Notrufzentrale habe nämlich noch einen zweiten Anruf erhalten, der wahrscheinlich von derselben Person kam. Der oder die Verdächtige habe eine computergenerierte Stimme benutzt und gesagt, dass er oder sie über »Frau Greenes politische Ansichten zu den Rechten von Transgender-Jugendlichen verärgert sei«, sagte Polizistin Burnett.
Greene wurde in der Vergangenheit wegen ihrer ablehnenden Haltung gegen Transgender-Menschen kritisiert. In der vergangenen Woche hat sie einen Gesetzentwurf in den Kongress eingebracht, der geschlechtsangleichende Behandlungen von minderjährigen Transgender-Personen unter Strafe stellen würde.
Die rechte Politikerin, die den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump immer noch bei seinen bereits entkräfteten Wahlbetrugsbehauptungen unterstützt, ist für die Verbreitung von Verschwörungstheorien berüchtigt. Im Wahlkampf verglich sie mal Black-Lives-Matter-Aktivisten mit Neonazis oder erklärte, wer den Islam und die Scharia möge, sollte am besten gar nicht in die USA kommen, sondern da bleiben, wo »ihr eine Menge Frauen, Ziegen und Schafe haben könnt«.
Den »Swatting«-Vorfall nutzt Greene bereits für ihre Zwecke. Auf Twitter teilte sie einen Beitrag , der einen Demokraten mit der Tat in Verbindung bringt. Außerdem spricht sie im Fernsehen bereits von »politischem Terrorismus«.