Marjorie Taylor Greene und Co. Republikanische Hardliner für US-Kongressausschuss vorgesehen

Die Republikaner wollen den Kontrollausschuss des Repräsentantenhauses offenbar mit rechtsradikalen Abgeordneten besetzen. Unter anderem Marjorie Taylor Greene und Paul Gosar sollen wichtige Posten bekommen.
Die rechtsradikale Abgeordnete Marjorie Taylor Greene

Die rechtsradikale Abgeordnete Marjorie Taylor Greene

Foto: Michael Reynolds / EPA

Dem Kontrollausschuss des US-Repräsentantenhauses werden künftig wohl mehrere radikale Hardliner der republikanischen Partei angehören. Wie der Sender CNN, die »Washington Post« und andere US-Medien am Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf informierte Kreise berichteten, sind für den wichtigen Ausschuss unter anderem die Abgeordneten Marjorie Taylor Greene, Paul Gosar, Lauren Boebert und Scott Perry vorgesehen. Der Vorsitzende des Ausschusses hat Untersuchungen zu möglichen Rechtsverstößen von US-Präsident Joe Biden und dessen Familie zur obersten Priorität erklärt.

Die Posten müssen zwar noch von den Republikanern in der Parlamentskammer bestätigt werden. Sie stimmen den von einem republikanischen Lenkungskreis ausgesprochenen Empfehlungen aber normalerweise zu.

Besonders die rechte Abgeordnete Greene polarisiert wie kaum jemand sonst im US-Kongress. Sie war 2021 vom demokratisch kontrollierten Parlament unter Verweis auf rassistische und antisemitische Äußerungen von der Ausschussarbeit ausgeschlossen worden. Der kürzlich erst neu gewählte Vorsitzende des Repräsentantenhauses, der Republikaner Kevin McCarthy, hatte gesagt, dass Greene in einem Abgeordnetenhaus mit republikanischer Mehrheit wieder Mitglied von Kongressausschüssen sein könne. Nun soll sie künftig auch dem Ausschuss für Innere Sicherheit angehören, der unter anderem über den Umgang mit Migranten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko berät – und ein Verfahren zur Amtsenthebung des demokratischen Heimatschutzministers Alejandro Mayorkas anstrengen dürfte.

Auch Gosar war aus den Ausschüssen ausgeschlossen worden

Auch der Abgeordnete Gosar war einst von der Ausschussarbeit ausgeschlossen worden – und soll künftig in zwei Ausschüssen sitzen. Boebert und Perry machten zuletzt Schlagzeilen, indem sie McCarthy bei der Wahl zum Vorsitzenden lange ihre Stimmen verweigerten. Demokraten und moderate Republikaner äußerten die Befürchtung, dass sich McCarthy die Zustimmung der Hardliner aus den eigenen Reihen letztlich mit weitreichenden Zugeständnissen erkauft haben dürfte. Sie hatten bei der Auszählung der Wahlleutestimmen nach der Präsidentenwahl 2020 für die Anfechtung des Wahlergebnisses gestimmt, um die Ablösung des republikanischen Amtsinhabers Donald Trump durch Biden zu verhindern.

Für zwei Ausschüsse ist nun – ungeachtet der Rücktrittsforderungen wegen falscher Angaben in seinem Lebenslauf – auch der Kongressabgeordnete George Santos vorgesehen, wie unter anderem die »New York Times« am Dienstagabend berichtete. Der 34-Jährige war bei den Kongresswahlen im November erstmals ins Repräsentantenhaus gewählt worden. Er hatte allerhand falsche Angaben gemacht und etwa behauptet, ein »erfahrener Investor an der Wall Street« gewesen zu sein.

col/dpa
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