Witz über Alternativplan Trump-Hardlinerin Marjorie Taylor Greene verharmlost Sturm auf US-Kapitol

Marjorie Taylor Greene gilt als eingefleischter Trump-Fan und ist für derbe Auftritte berüchtigt. Nun witzelte die Republikanerin über den Sturm aufs US-Kapitol – inklusive Ideen, was sie »besser« gemacht hätte.
Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene bei ihrer Rede bei der »New York Young Republican Club's 110th Annual Gala«

Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene bei ihrer Rede bei der »New York Young Republican Club's 110th Annual Gala«

Foto: Nancy Kaszerman / ZUMA Wire / IMAGO

Die US-Poltikerin Marjorie Taylor Greene ist glühende Trump-Anhängerin, für die Republikaner sitzt sie im Repräsentantenhaus. Immer wieder hat sie die Lüge des Ex-Präsidenten von der angeblich gefälschten US-Präsidentschaftswahl 2020 verteidigt, auch für die Verbreitung von Verschwörungstheorien ist sie berüchtigt. Nun hat ein Auftritt Greenes bei einem Republikaner-Event Empörung ausgelöst.

Greene sprach bei der »New York Young Republican Club's 110th Annual Gala« – und prahlte damit, dass der Sturm auf das Kapitol unter ihrer Federführung erfolgreicher verlaufen wäre. »Es wäre bewaffnet abgelaufen«, rief Greene ins Publikum. Der Auftritt fand bereits am Samstagabend statt, ein Video der Rede verbreitet sich nun auf Twitter.

»Lachhafter« Umsturzversuch

Die Republikanerin streitet in der Rede ab, etwas mit dem Sturm aufs Kapitol zu tun zu haben. Dessen Scheitern sei Beweis genug, führt sie aus: Weder sie noch Steve Bannon, der ehemalige Berater von Ex-Präsident Donald Trump, seien bei dem Überfall auf das Parlament involviert gewesen. Wäre es so gewesen, »hätten wir gewonnen«, schob sie nach. »Nicht zu vergessen«, sagt Greene, wären die Angreifer bewaffnet gewesen. Dass »ein paar« Konservative ohne Waffen versucht hätten, das Kapitol zu stürmen, sei »lachhaft« gewesen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Tatsächlich lief der Kapitolsturm alles andere als harmlos ab: Am 6. Januar 2021 hatte ein Mob aus Hunderten Trump-Anhängern das Kapitol in Washington gestürmt. Mehrere Angreifende trugen Waffen bei sich. Mehrere Menschen starben an dem Tag oder in den folgenden Wochen, dazu zählten mehrere der Angreifer, aber auch Mitglieder der Kapitolpolizei. In den Wochen und Monaten nach der Kapitol-Erstürmung wurden mehr als 870 Angreifer festgenommen. In zahlreichen Fällen wurden bereits Strafen verhängt, unter anderem wegen Angriffen auf Polizisten.

Berüchtigte Anhängerin

Trump hatte nach der Präsidentschaftswahl vielfach widerlegte Wahlbetrugsvorwürfe erhoben. Am Mittag des 6. Januar rief er seine Anhängerinnen und Anhänger auf, zum Kapitol zu marschieren und »auf Teufel komm raus« zu kämpfen. Dort sollte an dem Tag der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 endgültig bestätigt werden. Ein Untersuchungsausschuss klärt die genaue Verantwortung Trumps für die Eskalation der Lage.

Marjorie Taylor Greene ist für ihre radikalen Auftritte berüchtigt. Im Wahlkampf verglich sie Black-Lives-Matter-Aktivisten mit Neonazis oder erklärte, wer den Islam und die Scharia möge, sollte am besten gar nicht in die USA kommen, sondern da bleiben, wo »ihr eine Menge Frauen, Ziegen und Schafe haben könnt«.

mrc
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren