Migranten auf dem Weg in die USA 53 Tote bei Lastwagenunfall in Mexiko

Unfallstelle in Südmexiko
Foto: JACOB GARCIA / REUTERSJedes Jahr versuchen Hunderttausende aus Mittel- und Südamerika über Mexiko in die USA zu gelangen. Viele vertrauen sich Schleuserbanden an. Immer wieder kommt es zu tragischen Zwischenfällen, wie nun im südmexikanischen Ort Chiapa de Corzo.
Bei einem Unfall mit einem Lastwagen sind dort nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft mindestens 53 Menschen ums Leben gekommen. Das Fahrzeug habe mittelamerikanische Migranten transportiert, teilte Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador auf Twitter mit.
Nach Angaben der Zivilschutzbehörde des Bundesstaates Chiapas gab es auch Dutzende Verletzte. Deren Chef, Luis García, sagte dem Sender Milenio TV, der Lastwagen sei nach Aussagen von Augenzeugen in einer Kurve zu schnell unterwegs gewesen.
Die Mehrheit der Menschen, die sich auf den gefährlichen Weg nach Norden machen, stammt aus Mexiko selbst oder aus einem der mittelamerikanischen Länder Guatemala, Honduras und El Salvador. Dort herrschen Armut, Gewalt und Korruption, hinzu kommen die Folgen von Dürren und Naturkatastrophen. Viele der Migranten werden von Schleusern dicht gedrängt in Lastwagenanhängern transportiert.
Hunderte Menschen in einem Auflieger
Ein besonders drastischer Fall war im Oktober aufgedeckt worden. Dabei wurden 334 Migranten aus einem einzigen Lastwagen gerettet. Soldaten und Polizisten hatten an einem Checkpoint in Cosamaloapan im östlichen Bundesstaat Veracruz Hilferufe und Klopfen aus dem Laderaum des Lasters gehört, wie die Einwanderungsbehörde INM mitteilte. Zwei Wochen zuvor hatten die Sicherheitskräfte insgesamt 652 Menschen befreit – allerdings aus drei verschiedenen Lastwagen.
Die meisten in Mexiko aufgegriffenen Migranten versuchen, in die USA zu gelangen. An der US-Südgrenze zu Mexiko wurden im September rund 192.000 Migranten beim Versuch eines illegalen Grenzübertrittes gefasst.
Im gesamten US-Haushaltsjahr 2021, also von Oktober 2020 bis Ende September, wurden 1,73 Millionen Menschen aufgegriffen. Das war ein historischer Höchstwert. Im Vorjahreszeitraum waren es 458.000 gewesen.