Anti-Rassismus-Proteste Tanklaster fährt in Minneapolis in Menschenmenge

Panische Demonstranten auf einem Highway in Minneapolis
Foto:ERIC MILLER/ REUTERS
Die Lage in der US-Stadt Minneapolis scheint nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd weiter zu eskalieren. Bei einer friedlichen Demonstration auf einer gesperrten Fernstraße ist ein Tanklastzug in eine Menschenmenge gefahren, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Nach offiziellen Angaben wurde kein Kundgebungsteilnehmer verletzt.
MOMENTS AGO: Protesters swarmed cab of tanker truck which drove into a crowd of people on Minneapolis bridge - People tried to stop him by getting inside the cab, an eyewitness tells @KSTP. The crowd was peacefully protesting when the driver drove into the crowd. pic.twitter.com/tSl6QmKuek
— David Begnaud (@DavidBegnaud) May 31, 2020
"Das ist eine sehr beunruhigende Aktion eines Lkw-Fahrers auf der Interstate-35W, die die friedlichen Demonstranten anstachelte", teilte das Amt für öffentliche Sicherheit in Minneapolis auf Twitter mit. Laut einem Augenzeugenbericht wurde der Fahrer des Lasters von wütenden Protestanten aus dem Führerhaus gezogen und attackiert, bevor er von der örtlichen Polizei in Gewahrsam genommen werden konnte. Der Lkw-Fahrer sei mit Verletzungen, die nicht lebensbedrohlich seien, in ein Krankenhaus gebracht worden und stehe unter Arrest.
A tanker truck barreled through thousands of peaceful protesters in Minneapolis as the crowd rushed out of the way. The driver was arrested and officials said no one was hit, though some protesters told local media that they had seen people with injuries.https://t.co/FohD5ehXFA pic.twitter.com/E6hssu9yaQ
— The New York Times (@nytimes) June 1, 2020
Trotz der seit Samstag verhängten Ausgangssperren kam es auch in weiteren Großstädten in den USA nach zunächst friedlichen Demonstrationen gegen Rassismus zu Gewaltausbrüchen: in Atlanta, Los Angeles, Philadelphia, Denver, Cincinnati, Portland, Oregon, Chicago, Seattle, Salt Lake City, Cleveland und Dallas wurden teilweise Polizeiautos angegriffen und in Brand gesetzt, Fensterscheiben eingeschlagen und Geschäfte geplündert. Etwa 170 Geschäfte seien allein in Minneapolis ausgeraubt worden, sagte der Bürgermeister Jacob Frey dem Sender CNN.
Die sich in den USA rasch ausbreitenden Proteste fallen mit einem tiefen Frust wegen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus und der wirtschaftlichen Krise infolge der Pandemie zusammen.
Einen Kommentar zur aktuellen Lage in den USA lesen Sie hier: Amerikas Wut, Trumps Versagen
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, der Fahrer sei mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Bei der Übersetzung von "non-life-threatening" war das "non" abhanden gekommen. Seine Verletzungen waren nicht lebensgefährlich.