Nach den tödlichen Schüssen in einem Tanzlokal in Monterey Park nahe Los Angeles, sucht die Polizei noch immer nach einem Motiv des mutmaßlichen Täters, der am Sonntag tot in seinem Lieferwagen aufgefunden wurde.
Am Samstagabend hatte der 72-Jährige zehn Menschen erschossen – und wollte offenbar im Nachbarort noch mehr Menschen in einem Klub töten.
Der 26-jährige Brandon Tsay hielt den Täter auf, das berichtet Tsay dem Sender ABC:
Brandon Tsay, Augenzeuge
Ich war in der Lobby. Es war schon spät am Abend. Die meisten unserer Gäste waren bereits gegangen. Ich habe nicht auf die Eingangstür geachtet. Ich schaute in den Ballsaal, auf die Tanzfläche. In diesem Moment hörte ich, wie die Eingangstür knarrte, sich schloss und gleich darauf klirrende Metallgegenstände, als ob diese gegeneinanderstoßen würden. In diesem Moment drehte ich mich um und sah einen asiatischen Mann mit einer Waffe in der Hand. Mein erster Gedanke war, dass ich hier sterben würde. Das war's.
Es überkam mich. Mir wurde klar, dass ich ihm die Waffe wegnehmen musste. Ich musste ihm die Waffe abnehmen, ihn entwaffnen, sonst wären alle gestorben. Als ich den Mut fand, stürzte ich mich mit beiden Händen auf ihn, packte die Waffe und wir kämpften. Wir kämpften in der Lobby und versuchten, uns gegenseitig die Waffe abzunehmen. Er schlug mir ins Gesicht und schlug mir auf den Hinterkopf. Ich versuchte, die Waffe mit den Ellbogen von ihm wegzuziehen, um etwas Abstand zu gewinnen. Schließlich gelang es mir, die Waffe von ihm wegzuziehen, ihn zur Seite zu stoßen, etwas Abstand zu schaffen, die Waffe auf ihn zu richten und ihn einzuschüchtern. Ich schreie ihn an und sage: 'Hau ab, verdammt! Ich werde schießen! Hau ab! Geh!' Und zu diesem Zeitpunkt dachte ich, er würde weglaufen, aber er stand nur da und überlegte, ob er kämpfen oder weglaufen sollte. Ich dachte wirklich, ich müsste ihn erschießen, wenn er auf mich zukommen würde. In diesem Moment drehte er sich um, ging zur Tür hinaus und joggte zurück zu seinem Lieferwagen. Mit der Waffe in der Hand rief ich sofort die Polizei.
Ich habe die ganze Nacht gezittert. Ich konnte nicht glauben, was passiert war. ren kann.
Der junge Mann sei ein Held, sagte Sheriff Robert Luna. Ohne Tsay wären mehr Menschen gestorben.
Die Schüsse ereigneten zum chinesischen Neujahrsfest. Waffengewalt und tödliche Angriffe dieser gehören in den USA zur traurigen Normalität.