Acht Milliarden – Der Auslands-Podcast Kampf um Macht und Freiheit in Myanmar
Das Militär in Myanmar hat offenbar einen Marschbefehl: Zurück in die bleierne Vergangenheit. Nach Jahren der vermeintlichen Demokratisierung lässt die Armeespitze die eigene Bevölkerung wieder zusammenschießen. Die Macht von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi und ihrer Partei NLD ist der Junta offenbar zu groß geworden.
Mit Georg Fahrion, SPIEGEL-Korrespondent in Peking, spricht Host Olaf Heuser über die schier unmögliche Beziehung zwischen Oberbefehlshaber Min Aung Hlain und der in weiten Teilen des Volkes fast mystisch verehrten »Lady« Aung San Suu Kyi.
»Das Land ist in vieler Hinsicht gespalten, aber über eines sind sich die Myanmaren einig«, sagt Georg. »Die Menschen wollen nicht vom Militär regiert werden. Und darin liegt auch ein Grund für den Putsch: Die Militärs haben ihre Macht schwinden sehen – trotz der Garantien, die sie sich selbst in die Verfassung geschrieben haben.«
Die Bilder aus Myanmar erinnern viele an die Proteste in Hongkong. »Auch damals trugen die Demonstranten zum Schutz Bauarbeiterhelme und Mülltonnendeckel«, sagt Georg, der während der Proteste 2019 aus Hongkong berichtete. »Aber in den Straßen von Yangon und Mandalay sind nun Schocktruppen unterwegs, die nicht da sind, um Polizeiarbeit zu machen. Die sind da, um Leute zu töten.«
Die aktuelle Folge von Acht Milliarden hören Sie hier: