Gräueltaten in der Ukraine Putin verleiht Ehrentitel an Butscha-Brigade

Butscha ist zum Symbol für die russischen Gräueltaten im Krieg gegen die Ukraine geworden. Nun zeichnet Präsident Putin die mutmaßlichen Kriegsverbrecher aus.
Wladimir Putin (im März): Ehrung für »Heldentum und Tapferkeit«

Wladimir Putin (im März): Ehrung für »Heldentum und Tapferkeit«

Foto: Mikhail Klimentyev / dpa

Russlands Präsident Wladimir Putin hat jener Brigade, der die Ukraine Kriegsverbrechen und massenhafte Tötungen in der Stadt Butscha vorgeworfen hat, einen Ehrentitel verliehen. Putin unterzeichnete am Montag nach Angaben des Kreml ein Dekret, mit dem die 64. motorisierte Infanteriebrigade den Ehrentitel einer »Garde« erhält. Die Auszeichnung wird mit »Heldentum und Tapferkeit, Entschlossenheit und Mut« der Mitglieder begründet.

»Das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals (der Brigade) während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine« seien »Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität«, erklärte Putin. Die Brigade habe das »Mutterland und staatliche Interessen« verteidigt.

Der Kreml machte keine Angaben dazu, wo sich die Angehörigen der Brigade derzeit aufhalten oder wo sie stationiert sind. Auch nähere Angaben zu ihren Aufgaben wurden nicht gemacht.

Der russischen Armee und vor allem der 64. Brigade wird vorgeworfen, in der Stadt Butscha nahe Kiew ein Massaker an Zivilisten verübt zu haben. Nach dem Abzug der russischen Truppen waren auf den Straßen von Butscha viele Getötete in ziviler Kleidung gefunden worden, von denen einige an den Händen gefesselt waren.

Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums veröffentlichte die Namen, Ränge und Passangaben der einzelnen Mitglieder der Brigade und kündigte an, sie vor Gericht zu stellen. Die meisten Toten in Butscha wiesen nach Angaben der ukrainischen Polizei Schusswunden auf.

xvc/AFP
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