Gestorben Hugo Torres, 73

Oscar Navarrete / HANDOUT / EPA
Er war ein Held der sandinistischen Revolution. Während einer Aktion der Rebellen gegen Nicaraguas Diktator Anastasio Somoza im Jahr 1974 spielte Hugo Torres eine wichtige Rolle bei der Freilassung jenes Mannes, den heute viele für seinen Tod verantwortlich machen: des Guerillaführers und späteren Präsidenten Daniel Ortega, der damals wegen Bankraubs im Gefängnis saß. Torres war 1971 der Sandinistischen Front beigetreten, drei Jahre später ging er in den Untergrund. Unter der Revolutionsregierung in den Achtzigerjahren war er zeitweise Chef der Staatssicherheit. Nach der Niederlage der Sandinisten 1990 half Torres bei der Professionalisierung der Armee und stieg bis zum Brigadegeneral auf. 1998 ließ er sich in den Ruhestand versetzen. Mit Ortega, der 2006 erneut zum Präsidenten gewählt worden war, brach er, weil der sich im Amt zu einem Diktator »schlimmer als Somoza« entwickelt habe. Torres war Vizepräsident von Unamos, einer politischen Gruppierung, die aus reformwilligen Sandinisten besteht. Im Juni vorigen Jahres wurde der schwerkranke Torres zusammen mit zahlreichen anderen Regimegegnern verhaftet, Landesverrat lautete der Vorwurf. »Ich hätte nie gedacht, dass ich in dieser Phase meines Lebens gegen eine neue Diktatur kämpfen würde«, sagte er in einem Video, das er für den Fall seiner Verhaftung aufgenommen hatte. Er saß im berüchtigten Gefängnis El Chipote ein, wo schon Somoza seine Gegner eingekerkert hatte. Hugo Torres starb am 11. Februar in einem Krankenhaus in Managua.