Autonomiegebiete Drei bewaffnete Palästinenser von israelischer Einheit getötet

Israel hat vor einer neuen »Terrorwelle« im Land gewarnt, nun sind bei gewaltsamen Zusammenstößen erneut Menschen gestorben. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan werden weitere Gewaltakte befürchtet.
Israelische Sicherheitskräfte am Ort eines Messerangriffs in einem Bus am Freitag

Israelische Sicherheitskräfte am Ort eines Messerangriffs in einem Bus am Freitag

Foto: YONATAN SINDEL / EPA

Drei bewaffnete Palästinenser sind in der Nacht zum Samstag im nördlichen Westjordanland von einer israelischen Einheit getötet worden. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa ereignete sich der Vorfall in Araba nahe der Stadt Dschenin. Die israelischen Kräfte hätten auf ein Auto geschossen, in dem die Männer unterwegs gewesen seien.

Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet teilte am Samstag mit, es handele sich um eine Terrorzelle, die für einen Anschlag nahe Tulkarm verantwortlich gewesen sei. Die Männer hätten zudem aktuell neue Attacken geplant.

Bei dem Versuch sie festzunehmen, hätten sie auf eine gemeinsame Einheit von Armee, Polizei und Schin Bet geschossen. Die Sicherheitskräfte hätten zurückgeschossen. Bei den Männern seien Waffen und Handgranaten gefunden worden. Unter den israelischen Einsatzkräften habe es Verletzte gegeben.

Die israelische Nachrichtenseite »ynet« berichtete, es handele sich bei den Getöteten um Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad.

Seit Anfang vergangener Woche sind in Israel bei einer Anschlagsserie elf Menschen getötet worden. Regierungschef Naftali Bennett hat vor einer »Terrorwelle« in seinem Land gewarnt. Die Regierung befürchtet weitere Gewaltakte während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der am Samstag begonnen hat. Die Anschläge markierten die blutigste Woche in Israel seit 16 Jahren.

»Terror ist durch nichts zu rechtfertigen«

Am Freitag war in Hebron ein 29-jähriger Palästinenser bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten getötet worden. Am Donnerstag wurden drei Palästinenser im besetzten Westjordanland getötet – zwei bei einem israelischen Militäreinsatz und einer bei seinem eigenen Angriff. US-Präsident Joe Biden versicherte der israelischen Regierung den Beistand der USA angesichts der Gewalt.

Auch das Auswärtige Amt in Berlin warnte vor einer »Gewaltspirale während der anstehenden Feiertage«. Die jüngsten Angriffe seien in ihrer »Brutalität und Kaltblütigkeit schockierend«. »Wir verurteilen die Anschlagswelle in Israel auf das Schärfste, Terror ist durch nichts zu rechtfertigen.«

jon/dpa
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